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Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei – Wikipedia

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Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) war zur Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 die einzige in Deutschland zugelassene politische Partei, sie unterstützte und war Teil des Machtinstrumentariums Adolf Hitlers.

Parteiflagge der NSDAP, ab 1934 bis 1945 als Nationalflagge des Deutschen Reiches durch die NS-Regierung festgelegt.
Parteiflagge der NSDAP, ab 1934 bis 1945 als Nationalflagge des Deutschen Reiches durch die NS-Regierung festgelegt.
Parteisymbol: Adler mit Hakenkreuz im Lorbeerkranz; wegen Blickrichtung nicht identisch mit dem Reichsadler.
Parteisymbol: Adler mit Hakenkreuz im Lorbeerkranz; wegen Blickrichtung nicht identisch mit dem Reichsadler.

Sie wurde 1945 mit allen ihren Untergliederungen als verbrecherische Organisation verboten und aufgelöst, ihr Vermögen beschlagnahmt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfänge und Verbot 1923

Die NSDAP ging aus der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) durch deren Umbenennung am 24. Februar 1920 hervor. Die Gründung erfolgte im Münchener Hofbräuhaus. An diesem Tag veröffentlichte die Partei ihr 25-Punkte-Programm mit den Hauptpunkten Aufhebung des Versailler Friedensvertrages, Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft von Juden und „Stärkung der Volksgemeinschaft“. Kurz danach begann die NSDAP die ersten Mitgliedsausweise auszugeben. Und da sie nicht als unbedeutende Kleinstpartei darstehen wollte, begann das offizielle Parteiverzeichnis mit der Nummer 501. Hitler wurde in diesem Verzeichnis mit der Nummer 555 geführt.[1] Bis 1923 konnte sie vor allem in Bayern größeren Anhang gewinnen und nahm am 9. November 1923 die durch Ruhrkampf und Inflation desolate Lage im Deutschen Reich zum Anlass für den Hitler-Ludendorff-Putsch.

Nach dem Scheitern des Putsches wurde die Partei am 23. November 1923[2] zusammen mit der KPD und der Deutschvölkischen Freiheitspartei durch General Hans von Seeckt verboten, das gesamte Parteivermögen konfisziert, die Geschäftsstelle in München geschlossen und der Österreicher Hitler zu Festungshaft verurteilt, was die NSDAP veranlasste, für die Reichstagswahl Mai 1924 ein Wahlbündnis mit der Deutschvölkischen Freiheitspartei/NSFB einzugehen.

Reorganisation und Splitterpartei 1924–1930

Nach seiner Entlassung aus der Festungshaft im Dezember 1924 löste Adolf Hitler die NSDAP aus dem Bündnis und begann mit der Reorganisation zu einer Führerpartei mit dem Ziel einer legalen Machtübernahme. Im Februar 1925 wurde die Partei neugegründet. In der Zeit bis zu den Reichstagswahlen 1928 war die NSDAP nur eine von mehreren antisemitisch-völkischen Parteien, zeigte aber spätestens bei der Reichstagswahl ihre herausragende Stellung innerhalb dieses politischen Spektrums. 1929 erlangte die Partei durch gemeinsame Agitation mit der DNVP und dem Stahlhelm im Rahmen der Kampagne gegen den Young-Plan reichsweite Aufmerksamkeit.

Die vielgelesenen Zeitungen des deutschnationalen Großverlegers Alfred Hugenberg machten die NSDAP und besonders Adolf Hitler überall im Reich bekannt, obwohl die Kampagne selbst im Dezember 1929 mit nur 15 Prozent Zustimmung scheiterte. Finanziert wurden diese und die folgenden Agitationen und Wahlkämpfe weniger durch Spenden aus der Großindustrie, die vom „Sozialismus“ im Parteinamen abgeschreckt wurden und lieber die DVP und die DNVP unterstützten; (einzelne nationalsozialistische Schwerindustrielle wie Fritz Thyssen und Emil Kirdorf waren da eine Ausnahme). Wichtiger waren Zuwendungen der mittelständischen Industrie, vor allem aber die vergleichsweise hohen Mitgliedsbeiträge (ein Finanzierungsinstrument, das die Nationalsozialisten von der SPD übernommen hatten), sowie die Eintrittsgelder zu Veranstaltungen mit Hitler oder Goebbels, für die bis zu einer Mark verlangt wurde – bei durchschnittlichen Monatseinkommen um die hundert Reichsmark eine erkleckliche Summe.

Zwischen 1925 und 1930 stieg die Mitgliederzahl der Partei von 27.000 auf 130.000. Die NSDAP nutzte die Weltwirtschaftskrise und die damit einhergehende Massenverelendung, welche ihr antikapitalistisches, antiliberales und vor allem antisemitisches Programm gegen das „internationale Finanzjudentum“ in der Bevölkerung stützte. Schon 1926 wurde parteiintern der Hitlergruß eingeführt und Hitler als Führer bezeichnet.

Nach dem verheerend schlechten Ergebnis bei den Reichstagswahlen 1928, als sich die NSDAP mit 2,6 Prozent der Stimmen begnügen musste, erging die Weisung an alle Parteigliederungen, in ihrer Propaganda den Antisemitismus zurückzuschrauben, der vor allem auf bürgerliche Kreise abschreckend wirkte. Von nun an setzte die NSDAP zentral auf den Straßenterror der SA und andere Themen wie die Außenpolitik, woraufhin ihre Stimmenanteile bei den Landtagswahlen 1929 und 1930 auf über 10 Prozent anstiegen (zum Beispiel in Sachsen mit 14,4 Prozent). Dies lag auch an den nicht durch Wahlen legitimierten Präsidialkabinetten. Besonders Jugendliche und junge Männer traten in die Hitler-Jugend und die SA ein. Die nationalsozialistischen Politiker gingen von dem Versuch ab, vor allem die Arbeiterschaft für sich zu gewinnen, was zur Abspaltung eines „linken“ Flügels führte, zu dem unter anderen Otto Strasser gehörte. Die NSDAP erhielt aber immer mehr Unterstützung von Bauern (die Agrarpreise waren seit 1928 zusehends verfallen), Handwerkern und Einzelhändlern (Angst vor der Konkurrenz durch „jüdisch geführte“ Kaufhauskonzerne), sowie aus den Reihen der Studenten- und Beamtenschaft (Furcht vor einer drohenden „Proletarisierung“ des akademischen Bürgertums).

So konnte die NSDAP die Weltwirtschaftskrise, deren Auswirkungen im Deutschen Reich besonders spürbar wurden, zur Gewinnung einer Massenbasis in denjenigen Wählerschichten nutzen, die vorher für die DNVP oder eine der sonstigen nationalen Kleinparteien gestimmt hatten oder enttäuscht von den „bürgerlichen“ Parteien (DVP und DDP) seit Jahren ins Nichtwählerlager gewechselt waren.

Wahlerfolge seit 1930

Die Auflösung des Reichstags durch Reichspräsident Paul von Hindenburg gemäß Artikel 25 der Verfassung kam den Nationalsozialisten daher sehr gelegen. Bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 wurde die NSDAP mit lediglich 18,3 Prozent der abgegebenen Stimmen zweitstärkste Partei hinter der SPD. Bereits im Januar 1930 trat die NSDAP in Thüringen (siehe: „Baum-Frick-Regierung) und im weiteren Verlauf des Jahres dann in Braunschweig in Koalitionsregierungen ein – allerdings ohne großen Erfolg.

Trotz der Regierungsbeteiligungen wurde sie weiterhin als Opposition gegen das „System“ wahrgenommen. Die Forderungen der noch vom verklärten Kaiserreich geprägten Eliten in der Wirtschaft (Forderungen nach Abbau des Sozialstaates durch den Reichsverband der Deutschen Industrie), im Militär (Forderung nach Wiederaufrüstung und erneutem Bedeutungsgewinn) sowie in der Beamten- und Richterschaft (Absicherung ihrer Position in einem starken nationalen und autoritären Staat) liefen auf die Beseitigung des „Gewerkschaftsstaates“ und letztlich der demokratischen Weimarer Republik hinaus. Das versprach ihnen Adolf Hitler, der deshalb für Teile dieser Eliten als mögliche politische Alternative erschien.

Im Oktober 1931 taten sich auf Drängen Hitlers und Alfred Hugenbergs die NSDAP und die DNVP mit anderen nationalistischen Verbänden zur Harzburger Front als Gegner der Weimarer Republik zusammen, das Bündnis hielt aber nicht lange: Bereits wenige Monate später bekämpften sie sich im Wahlkampf zur Reichspräsidentenwahl 1932. Dennoch gelang Hindenburg seine Wiederwahl zum Reichspräsidenten erst im zweiten Wahlgang – Hitler kam auf Platz zwei; bei den Landtagswahlen in Preußen, Bayern, Württemberg und anderen Reichsländern erzielte die Partei deutliche Erfolge und wurde bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 auch stärkste Partei im Reichstag. Zwar durchlief die Partei 1932 eine schwere Krise, welche in den Misserfolgen bei der Reichstagswahl am sechsten November gipfelte, doch konnte sie sich wieder erholen. Die Trendumkehr gelang bei der Landtagswahl im Januar 1933 in Lippe: 1933 zählte die NSDAP 850.000 Mitglieder. Die Wahlerfolge sind auf die erfolgreiche Mobilisierung von Nichtwählern zurückzuführen, welche den bis dahin regierenden Parteien nicht mehr zutrauten, die Weltwirtschaftskrise zu überwinden.

Reichspräsident von Hindenburg hegte eine tiefe persönliche Abneigung gegen den „böhmischen Gefreiten” Hitler, der außerdem nicht bereit war, sich mit weniger als der Reichskanzlerschaft zufrieden zu geben. Gleichwohl dachten sowohl Reichskanzler Brüning als auch seine Nachfolger von Papen und von Schleicher jeweils zumindest zeitweise an eine Rechtskoalition von Zentrum, DNVP und NSDAP, um eine Reichsreform ohne Beteiligung der SPD zustandezubringen. Dies scheiterte aber an Hitlers Bestehen auf der Kanzlerschaft; außerdem gelang es nicht, wenigstens Teile der Nationalsozialisten (und der Deutschnationalen) zu dieser Koalition zu bewegen, oder zu einer „Querfront“ von Gewerkschaften und linken Nationalsozialisten. Die Versuche zur Einbindung Hitlers hatten als Kehrseite, dass bereits Brüning die NSDAP nicht als umstürzlerische und verfassungsfeindliche Partei anprangerte und dementsprechend bekämpfte.

Anfang 1933 war die „Querfront“-Idee des Kanzlers von Schleicher gescheitert. Dieser befürwortete ein Weiterregieren unter Ausschaltung des Reichstags, der Ende Januar wieder zusammentreten und mit Sicherheit die Regierung stürzen würde. In dieser Situation gelang es Franz von Papen, den Reichspräsidenten zu einer NSDAP-DNVP-Koalition unter einem Kanzler Hitler zu überreden. Von Papen glaubte, Hitler „zähmen“ zu können. Am 30. Januar 1933 führte dies zur formal legalen „Machtübergabe“ (später gerne nicht ganz korrekt als „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten bezeichnet).

Die Wahlergebnisse der NSDAP bei den Reichstagswahlen 1930 bis 1933

Insgesamt kam die NSDAP am 5. März 1933 auf 43,2 Prozent.

Für die NSDAP abgegebene gültige Stimmen (in %) waren jeweils am: 5. März 1933 – 6. November 1932 – 31. Juli 1932 – 14. September 1930

  • Ostpreußen: 56,5 – 39,7 – 47,1 – 22,5
  • Pommern: 56,3 – 43,1 – 48,0 – 24,3
  • Mecklenburg: 48,0 – 37,0 – 44,8 – 20,1
  • Oppeln: 43,2 – 26,8 – 29,2 – 9,5
  • Breslau: 50,2 – 40,4 – 43,5 – 24,2
  • Liegnitz: 54,0 – 42,1 – 48,0 – 20,9
  • Frankfurt: 55,2 – 42,6 – 48,1 – 22,7
  • Berlin: 31,3 – 22,5 – 24,6 – 12,8
  • Potsdam I: 44,4 – 34,1 – 38,2 – 18,8
  • Potsdam II: 38,2 – 29,1 – 33,0 – 16,7
  • Leipzig: 40,0 – 31,0 – 36,1 – 14,0
  • Dresden-Bautzen: 43,6 – 34,0 – 39,3 – 16,1
  • Chemnitz-Zwickau: 50,0 – 43,4 – 47,0 – 23,8
  • Merseburg: 46,6 – 34,5 – 42,6 – 20,5
  • Magdeburg: 47,3 – 39,0 – 43,8 – 19,5
  • Osthannover: 54,3 – 42,9 – 49,5 – 20,6
  • Südhannover-Braunschweig: 48,7 – 40,6 – 46,1 – 24,3
  • Hamburg: 38,9 – 27,2 – 33,7 – 19,2
  • Schleswig-Holstein: 53,2 – 45,7 – 51,0 – 27,0
  • Weser-Ems: 41,4 – 31,9 – 38,4 – 20,5
  • Westfalen-Nord: 34,9 – 22,3 – 25,7 – 12,2
  • Westfalen-Süd: 33,8 – 24,8 – 27,2 – 13,9
  • Düsseldorf-Ost: 37,4 – 27,0 – 31,6 – 17,0
  • Düsseldorf-West: 35,2 – 24,2 – 27,0 – 16,8
  • Köln-Aachen: 30,1 – 17,4 – 20,2 – 14,5
  • Koblenz-Trier: 38,4 – 26,1 – 28,8 – 14,9
  • Pfalz: 46,5 – 42,6 – 43,7 – 22,8
  • Hessen-Darmstadt: 47,4 – 40,2 – 43,1 – 18,5
  • Hessen-Nassau: 49,4 – 41,2 – 43,6 – 20,8
  • Thürigen: 47,2 – 37,1 – 43,4 – 19,3
  • Franken: 45,7 – 36,4 – 39,9 – 20,5
  • Niederbayern: 39,2 – 18,5 – 20,4 – 12,0
  • Oberbayern-Schwaben: 40,9 – 24,6 – 27,1 – 16,3
  • Würtemberg: 42,0 – 26,2 – 30,3 – 9,4
  • Baden: 45,4 – 34,1 – 36,9 – 19,2 [3]

Die NSDAP an der Macht seit 1933

Insbesondere in Ostelbien und in evangelischen Regionen war die NSDAP stark.
Insbesondere in Ostelbien und in evangelischen Regionen war die NSDAP stark.

Hitler agierte in den ersten Monaten des Jahres 1933 auf der Grundlage der seiner Regierung durch Hindenburg übergebenen Macht. Auch in der letzten nach dem Recht der Weimarer Republik abgehaltenen Wahl am 5. März 1933, deren Wahlkampf bereits durch Verbote anderer Parteien und Repressalien der politischen Gegner durch Terror und Propaganda gekennzeichnet war, erhielt die NSDAP mit etwa 44 Prozent nicht die absolute Mehrheit der Stimmen. Die Nationalsozialisten schafften es jedoch mit den Stimmen aller anderen Parteien außer SPD und KPD (siehe Tag von Potsdam), im Reichstag die nötige Zweidrittelmehrheit für die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes am 24. März zu erlangen, das die Macht unter Ausschaltung des Parlaments auf Hitler übertrug und schließlich auch zum Verbot sämtlicher Parteien außer der NSDAP, verwendet wurde.

Es bildete sich ein Einparteienstaat, welcher am 1. Dezember 1933 durch das „Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat“ auch rechtlich verankert wurde. Die NSDAP war hiermit eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit eigener Gerichtsbarkeit über ihre Mitglieder. Bis zum April zählte die Partei 2,5 Millionen Mitglieder, welche in der Hauptsache aus Beamten und Angestellten bestanden, nachdem die NSDAP wichtige Schlüsselpositionen in Staat, Organisationen, Fabriken und Behörden besetzte. Ab 1933 wurde das 1920 als Parteisymbol eingeführte Hakenkreuz allgegenwärtig im Alltag der Bürger. Im Zuge der auf dem Reichsparteitag 1935 verabschiedeten Nürnberger Gesetze wurde das Symbol zum Hoheitszeichen des Deutschen Reiches.

Die Partei war allerdings nicht an sich das Machtzentrum des nationalsozialistischen Staates, sondern nur ein Teil der Herrschaft Adolf Hitlers, neben der Ministerialbürokratie, den Machtkomplexen unter Göring und Himmler sowie den zahlreichen Sonderbeauftragten Hitlers.

Sozialpolitik

Programmatik

Die Partei gewann ein breite und milieuübergreifende Zustimmung, indem sie sich als Partei des kleinen Mannes ausgab. Die ersten von der NSDAP verabschiedeten Gesetze stärkten z. B. den Schutz des Schuldners gegenüber dem Gläubigerinteresse und erschwerten das Pfänden und die Zwangsräumung. Die Forderung nach Chancengleichheit im Bildungswesen wurde postuliert und teils umgesetzt, jedoch einerseits mit Ausgrenzungen und andererseits mit Begünstigungen von NSDAP-Angehörigen verbunden.

Die Bildungsreform der Weimarer Republik wurde überwiegend fortgesetzt, zudem führte die NSDAP den schulgeldfreien Zugang zur höheren Bildung ein, sowie die Förderung begabter, sozial benachteiligter Kinder. Neben Zuspruch aus den unteren Gesellschaftsschichten mobilisierte diese Neuerung jene Personen, welche dank der Weimarer Bildungsreform einen Abschluss hatten und nun die Chance hatten, sich an einer Universität einzuschreiben.

Die Verheißung von Chancengleichheit bzw. sozialen Aufstieg je nach Leistung, unabhängig von Schichtzugehörigkeit, band große Teile der Bevölkerung ein. Die nationalsozialistische Zielperspektive war jedoch keine moderne, leistungs- und aufstiegsorientierte Individualgesellschaft freier Bürger, sondern eine rassistisch formierte Volksgemeinschaft, die Elitebildung und Vorwärtskommen nicht nur von Leistung, sondern ebenso von biologistischen Kriterien abhängig machte sowie von Konformität zur NS-Ideologie.

Deren Vertreter, z. B. Julius Streicher und Alfred Rosenberg, griffen gezielt auf den Sozialdarwinismus und Antisemitismus von Vordenkern des 19. Jahrhunderts wie Wilhelm Marr, Karl Eugen Dühring, Houston Stewart Chamberlain, Paul de Lagarde, Theodor Fritsch u. a. zurück. Neben Rassenlehren wurden Elemente eines Neopaganismus und einer germanisch-mythischen Esoterik bei NSDAP-Ideologen aus der Thule-Gesellschaft gepflegt.

Allgemeine Maßnahmen

1934 schuf die Reichsfinanzreform in der Sozialverfassung einige bis heute gültige soziale und steuerliche Neuerungen wie das Ehegattensplitting, die Steuerfreiheit von Zuschlägen für Nacht- und Feiertagsarbeit oder die Kilometerpauschale. Dazu kamen weitere sozialpolitische Maßnahmen wie die Erhöhung der steuerfreien Grundbetrags, Ehestandsdarlehen, KdF-Reisen/Ausflüge und nicht zuletzt umfangreiche Tätigkeiten des Winterhilfswerks, welche 1933 an Stelle der 1923 gegründeten Deutschen Nothilfe trat. Als Organe der Volksfürsorge, aber auch zur Selbstdarstellung des NS-Regimes, dienten zudem die umfangreich ausgebaute NS-Volkswohlfahrt (NSV) und die Deutsche Arbeitsfront, teils auch als Ersatz für die 1933 verbotenen Organisationen der Arbeiter (Gewerkschaften).

1941 wurden die Rentner Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse, Mitte 1941 kam es zu einem einmalig erhobenen Zuschlag auf die Körperschaftsteuer, welche 1940 auf einen Satz von 40 Prozent stieg, 1942 zu einer allgemeinen Verkaufspflicht für Aktien sowie am 1. Januar 1943 zur Ablösung der Hauszinssteuer. Von der Enteignung bzw. Entwertung von Spareinlagen und Anleihen zur Kriegsfinanzierung wurden allerdings nicht nur Wohlhabende getroffen.

Aus rassepolitischen Motiven ausgeschlossene "rassefremde" Minderheiten wie Juden oder Roma und Sinti verloren weitgehend ihre sozialen Rechte. 1940 wurde eine 15%ige Sondersteuer zur Lohn- bzw. Einkommenssteuer (Euphemismus: "Sozialausgleichsabgabe") bei Juden, Polen und Angehörigen anderer slawischer Bevölkerungsgruppen erhoben. 1942 wurde sie auf Roma und Sinti ausgeweitet. Ab 1941 wurden die Angehörigen der jüdischen Minderheit, soweit sie nicht ausgeplündert hatten ins Ausland fliehen können, in die Vernichtung deportiert. Ab 1943 geschah eben dies auch mit Roma und Sinti. Das Eigentum der beiden Minderheiten wurde jeweils enteignet und mit dem Gestus der sozialen Tat der Mehrheitsbevölkerung zu Erwerb und Nutzung übergeben.

Nicht zuletzt, um Ressourcen für den Erhalt und die weitere Verbesserung der sozialpolitischen Standards frei zu machen, fielen "deutschblütige" Behinderte als "unnütze Esser" dem Euthanasieprogramm zum Opfer, während die unter das Etikett "asozial" bzw. "gemeinschaftsfremd" subsumierten randständigen sozialen und psychosozialen Gruppen der Mehrheitsbevölkerung aus Unterstützungsleistungen herausgenommen wurden. Ihnen drohte die Internierung in Konzentrationslagern und anderen Zwangsarbeitsstätten, die einige Tausend erlitten und mancher nicht überlebte.

Zweck der NS-Sozialpolitik

Die Sozialpolitik der NSDAP war mit ihrer Umverteilungspolitik einerseits eine Weiterführung und ein Ausbau der Sozialpolitik der Weimarer Republik, andererseits war sie auch faschistisch bzw. totalitär geprägt, z. B. durch Elemente von Zwangsarbeit (z. B. RAD), Enteignungen, Propagierung von NS-Ideengut wie einer angeblich existenten „Volksgemeinschaft“, sowie Massenpropaganda.

Die nationalsozialistische Sozialpolitik wurde propagandistisch umfangreich ausgeschlachtet, z. B. in Form von Spendenkampagnen für das Winterhilfswerk wie den Eintopfsonntag. Dies diente vor allem dazu, soziale Wärme zu suggerieren, womit sich die Partei die Zustimmung der Massen zu Krieg und Rassismus erkaufte bzw. die Duldung dieser Verbrechen (der Historiker Götz Aly spricht in diesem Zusammenhang von einer „Wohlfühl-“ oder auch „Gefälligkeitsdiktatur“).

Sozialpolitik auf Kosten besetzter Länder

Während des Krieges dienten Kontributionen der besetzten Länder neben der Kriegsfinanzierung auch Zwecken der deutschen Sozialpolitik, z. B. zur Erhöhung von Essensrationen. Ein weiterer Faktor zur Entlastung der Volksdeutschen war die in Millionenumfang vorgenommene Verpflichtung fremdländischer Zwangsarbeiter, deren Arbeitskraft unter größtenteils unwürdigen Bedingungen ausgebeutet wurde. Gemäß der Nationalproduktrechnung des Wirtschaftshistorikers Mark Harrisson betrug der Außenbeitrag zu den deutschen Kriegskosten rund 25 Prozent.

Sozialpolitik auf Kosten jüdischer Bürger

Zur Finanzierung der sozialen Kosten und Kriegskosten hielt sich die Partei auch am Eigentum und Vermögen jüdischer Bürger schadlos. Partei und einzelne Parteimitglieder nutzten Eigentum und Vermögen jüdischer Bürger zur Bereicherung oder für zusätzliche Staatseinnahmen. Zunächst erfolgten stufenweise Arisierungen sowie willkürliche Kürzungen von Renten und Sozialleistungen jüdischer Bürger. So betrugen im Haushaltsjahr 1938/1939 die Zusatzeinnahmen aus der Arisierung (auch Reichsfluchtsteuer) rund 10 Prozent der laufenden Haushaltseinnahmen des NS-Staates. Während der Kriegsjahre dann wurden jüdische Bürger massenhaft in Konzentrations-n und Vernichtungslagern ermordet, wobei umstritten ist, welche Rolle wirtschaftliche Motive beim Holocaust spielten, und ob sie überhaupt eine wichtige Rolle spielten.

Unterstützung durch Wirtschaft und Industrie

Nachdem die Großunternehmer in der Endphase der Weimarer Republik nur vereinzelt zur Finanzierung der NSDAP beigetragen hatte, flossen Industriegelder ab 1933 reichlich. Großindustrieelle wie Fritz Thyssen, Albert Vögler, der sich noch im November 1932 an einer Unterschriftenliste bedeutender Industrieller gegen Hitler beteiligt hatte, oder Emil Kirdorf, füllten nunmehr die durch aufwändige Propaganda erschöpfte Parteikasse wieder auf. Diese Industriespenden wurden als Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft institutionalisiert und nahmen bald den Charakter einer Zwangsabgabe an. Allerdings erhielten die Industrieellen, wie von ihnen erhofft, durch ihre finanzielle Unterstützung diverse Vorteile. Für die Erfüllung von Hitlers Plan nach Kriegsfähigkeit der Wirtschaft und Einsatzfähigkeit der Wehrmacht wurde nicht nur die Rüstungsindustrie stark vorangetrieben. Vor allem auch Konzerne wie I.G. Farben waren vonnöten, um die synthetische Herstellung von Buma (Kautschuk-Ersatz) oder Benzin zu ermöglichen. Dadurch hatten die Industrieellen nicht unerheblichen Einfluss auf Hitler, da er zum einen auf ihre finanzielle Unterstützung angewiesen war, aber zum anderen auch die von ihnen hergestellten Produkte benötigte, um seine Politik wie geplant voranzutreiben. Da sich die Ziele der Industrie (Steigerung der Produktion) aber von Hitlers Zielen (Rüstung, Kriegsfähigkeit) nicht großartig unterschieden, kam eine Zusammenarbeit ohne große Auseinandersetzungen zustande. Auch in Österreich, nunmehr als Ostmark, wurde die NSDAP gegründet.

Nach der Ermordung der selbstbewussten Führung der SA im Zuge der Abwehr des angeblichen Röhm-Putsches hatte Hitler innerparteilich keine ernsthaften Gegner mehr. Die ihm nun eigene Machtfülle in der nach dem Führerprinzip strukturierten Partei sollte sich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erhalten.

Die „unlöslich mit dem Staat verbundene“ Partei wurde zur „Trägerin des deutschen Staatsgedankens“ und war zuständig für die „Führerauslese“, also die Besetzung staatlicher Schlüsselpositionen. Während des Zweiten Weltkrieges lag es an der NSDAP, zu entscheiden, wer nun unabkömmlich sei und damit vom aktiven Kriegsdienst an der Front befreit wurde. Diesen Status erhielten in der Regel nur Funktionäre der Partei. Die materielle Bevorzugung der hauptamtlichen „Parteibonzen“, sowie deren häufige Unfähigkeit und Korruption, trugen dazu bei, dass das Ansehen der NSDAP in der Gesellschaft schon zu Beginn des Krieges rasch schwand. Die NSDAP war in der Hauptsache beschäftigt mit organisatorischen und verwaltungsmäßigen Aufgaben im Luftschutz und bei der Evakuierung aus Städten, mit Lagern für Zwangsarbeiter, bei Sammelaktionen oder Erntehilfen der Hitlerjugend. Gegen Ende des Krieges sollte sie zusätzlich den Volkssturm aufstellen.

Parteitage

Bis 1938 zelebrierte die NSDAP ihre jährlichen Parteitage in Nürnberg. Diese Reichsparteitage waren einprägsam inszeniert in gewaltigen Aufzügen von Parteifunktionären mit anschließenden Treuegelöbnissen sowie abendlichen Fackelzügen und Lichtdomen als symbolische Verschmelzung von Mensch und Naturgewalt. Albert Speers Lichtdom galt als erhabene visuelle Inszenierung des Kollektivs und war die Projektion von 150 Flakscheinwerfern am Himmel. Ausführlich berichteten die Medien über die minutiös geplanten Parteitage. Zusätzlich kam es zu filmischen Überhöhungen in Form von Reichsparteitagsfilmen, welche Leni Riefenstahl in Szene setzte, „Sieg des Glaubens“ und „Triumph des Willens“ vermittelten den Eindruck der von den Nationalsozialisten proklamierten Volksgemeinschaft und der damit verbundenen Gleichschaltung. Die Wehrmacht nahm 1934 nach dem Tod Paul von Hindenburgs erstmals an einem Parteitag teil und wurde auf Hitler, nicht das Volk, eingeschworen.

Ende 1940 verständigte sich die Partei auf die Steuerfreiheit für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen. Im Herbst 1941 erfolgte eine Rentenerhöhung um 15 Prozent bei gleichzeitiger Verdopplung der sozialen Transferleistungen für Familien, was wiederum den Rückhalt für den Krieg in der Gesellschaft bewirkte. Die sozialen Leistungen wie die Lebensmittelzuteilung im Rahmen der Sozialpolitik im Nationalsozialismus kamen insbesondere bei den deutschen Frauen und den Rentnern gut an. Finanziert wurde dies über die Ausbeutung besetzter Gebiete, welchen das doppelte, teilweise das dreifache der letzten Friedenshaushaltes in Form von Kontributionen ausgepresst wurde. Damit wurde die Inflation im Deutschen Reich unterdrückt und ins besetzte Ausland verlagert. Die unterworfenen Staaten gegenfinanzierten wiederum mit Hilfe der Arisierung, Romanisierung, Magyarisierung oder Hellenisierung des Eigentums der Staatsangehörigen jüdischen Glaubens und schwächten damit den Inflationsdruck ab. Der Historiker Götz Aly erklärt die „verbrecherische Dynamik des Nationalsozialismus“ mit den Worten: „Da alle deutschen Soldaten mit dem Geld der besetzten Länder bezahlt wurden, ebenso alle Lebensmittel, Kleidungsstücke, Wolldecken, medizinischen Geräte, die von dort ins Reich geliefert wurden, steckte in all diesen Zahlungen immer auch der Gegenwert dessen, was den Juden überall in Europa weggenommen, verkauft und dann in Geldform in den Besatzungskostenhaushalt geleitet worden war.“ Die Finanzierung des Krieges war also ausgelegt auf Rückgriffe auf Vermögen aus jüdischer Hand. Dieses System funktionierte bis 1942 und außerhalb der Sowjetunion bis 1944.

Mit dem Zusammenbruch des Dritten Reiches stellte die Parteiorganisation ihre Tätigkeit ein. Am 10. Oktober 1945 wurde die NSDAP mit allen Gliederungen und angeschlossenen Verbänden durch ein Gesetz des Alliierten Kontrollrates verboten. Die Partei wurde in den Nürnberger Prozessen 1946 zur „verbrecherischen Organisation“ erklärt.

Vorsitzende

  • Anton Drexler (24. Februar 1920 bis 29. Juli 1921) danach Ehrenvorsitzender
  • Adolf Hitler (29. Juli 1921 bis 30. April 1945)

Struktur und Auszeichnungen der NSDAP

Struktur der NSDAP

Hauptartikel: Struktur der NSDAP

Die Organisation der NSDAP etwa 1938
Die Organisation der NSDAP etwa 1938

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei war pyramidenartig aufgebaut. An der Spitze stand der Vorsitzende; er war mit absoluter Macht ausgestattet und hatte die volle Befehlsgewalt. Alle anderen Parteiämter waren seiner Position untergeordnet und mussten sich nach seinen Weisungen richten. Unter dem Vorsitzenden Hitler waren die Reichsleiter in der 1934 errichteten „Kanzlei des Führers“, deren Zahl nach und nach auf 18 erhöht wurde. Im Dritten Reich hatten diese ähnlich große Macht wie Reichsminister, was zu von Hitler gewünschten Konkurrenzkämpfen führte.

Der Partei waren folgende Organisationen angegliedert:

Einige Organisationen hatten aber eine eigene Rechtspersönlichkeit und eigenes Vermögen. Sie waren auch der Partei angeschlossen, wie zum Beispiel:

Mit den Organisationen und den angeschlossenen Verbänden konnte die NSDAP die Gesellschaft organisatorisch weitgehend durchdringen und die Bevölkerung sowohl im Beruf als auch in der Freizeit kontrollieren und indoktrinieren. Der Entnazifizierungs-Fragebogen der Militärregierung, Ausgabe 1946, fragte nach der Mitgliedschaft in 95 Organisationen aus dem Umkreis der NSDAP. Die soziale Kontrolle erfolgte insbesondere durch Block- und Zellenwarte und mittels Ortsgruppen der NSDAP, da sie bei der Beförderung von Beamten, für Anwärter des öffentlichen Diensts oder für Antragsteller bezüglich sozialer Unterstützung und Ausbildungshilfen ein Vetorecht hatten. Letzteres war entscheidend, weil die NSDAP erst 1941 eine gesetzliche Krankenkasse gründete. Vorher hatten sich die Arbeiter an Wohltätigkeitsorganisationen zu wenden, weil sich die Masse ansonsten keinen Arztbesuch leisten konnte.

Die Politische Organisation (PO) der NSDAP gliederte sich in Gaue, Kreise, Ortsgruppen, Zellen und in Blocks. Ein Block zählte als kleinste organisatorische Einheit zwischen 40 und 60 Haushalte.

Auszeichnungen der NSDAP

Im Auszeichnungssystem des Dritten Reiches gab es folgende Auszeichnungen, die ausschließlich von der NSDAP verliehen wurden:

Mitglieder

Mitgliedszahlen

1938 wurden folgende Angaben zur Entwicklung der Mitgliederzahl zwischen 1919 und 1933 gemacht:[4]

Datum Mitglieder
Ende 1919 64
Ende 1920 3.000
Ende 1921 6.000
23. November 1923 55.787
Ende 1925 27.117
Ende 1926 49.523
Ende 1927 72.590
Ende 1928 108.717
Ende 1929 176.426
Ende 1930 389.000
Ende 1931 806.294
April 1932 1.000.000
Ende 1932 1.200.000
Ende 1933 3.900.000

Führende Parteimitglieder

  • Adolf Hitler (1889–1945) – seit 1921 Vorsitzender der NSDAP, seit 1933 Reichskanzler und seit 1934 „Führer und Reichskanzler“
  • Heinrich Himmler (1900–1945) – „Reichsführer“ SS ab 1929
  • Joseph Goebbels (1897–1945) – seit 1933 „Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda“, im April/Mai 1945 für zwei Tage Reichskanzler
  • Rudolf Heß (1894–1987) – von 1933 bis 1941 „Stellvertreter des Führers“ (in der Partei)
  • Hermann Göring (1893–1946) – preußischer Ministerpräsident und preußischer Innenminister, Reichsluftfahrtminister, Reichsforst- und Reichsjägermeister, Reichsmarschall
  • Joachim von Ribbentrop (1893–1946) – von 1938 bis 1945 deutscher Außenminister
  • Martin Bormann (1900–1945) – Leiter der Parteikanzlei der NSDAP mit den Befugnissen eines Reichsministers
  • Wilhelm Frick (1877–1946) – Reichsminister des Innern
  • Baldur von Schirach (1907–1974) – Reichsjugendführer der NSDAP
  • Hans Frank (1900–1946) – ab Oktober 1939 Leiter des „Generalgouvernements
  • Ernst Röhm (1887–1934) – langjähriger Leiter der SA, ermordet im Röhm-Putsch

Weitere Mitglieder

Siehe auch: Liste wichtiger Politiker und Funktionsträger der NSDAP

Parteibuch der NSDAP von 1939
Parteibuch der NSDAP von 1939

Die NSDAP hatte zur Zeit der „Machtergreifung“ 849.009 Mitglieder (parteieigene Statistik), bis 1945 wuchs diese Zahl auf 7,5 Millionen an. Anfangs (und immer wieder) wurde versucht, die „Märzgefallenen“ (Opportunisten die sich nach der Machtergreifung, insbesondere nach dem Wahlsieg im März 1933 zur NSDAP bekannten) von der Partei fernzuhalten. Dazu wurde 1933 eine umfassende Aufnahmesperre verhängt (siehe Hauptartikel Aufnahmesperre der NSDAP). Der Bedarf an neuen Mitgliedern war aber stets so groß, dass solche Maßnahmen nicht lange durchgehalten wurden, zumal mit ihnen ja auch ein „Transmissionsriemen“ in die Gesellschaft aufgebaut wurde.

NSDAP-Mitgliedschaft auch ohne Zustimmung?

Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der NSDAP war ein eigenhändig unterschriebener Aufnahmeantrag.[5] Für den Jahrgang 1927 legte der zuständige Reichsschatzmeister am 7. Januar 1944 eine Herabsetzung des Aufnahmealters von 18 auf 17 Jahre fest. Bedingung für den Parteibeitritt war eine mehrjährige Mitgliedschaft in der Hitlerjugend.[6] Erhaltener interner Schriftverkehr der NSDAP belegt, dass auch im August 1944 nicht unterschriebene Aufnahmeanträge unbearbeitet zurückgegeben wurden.[7] Bis zu zwei Jahre konnten zwischen Aufnahmeantrag und der Aushändigung der Mitgliedskarte beziehungsweise des Mitgliedsbuches vergehen, erst dadurch wurde die Mitgliedschaft rechtskräftig.

Für Angehörige der „Flakhelfergeneration“ wie den Kabarettisten Dieter Hildebrandt oder die Autoren Martin Walser und Siegfried Lenz liegen im Bundesarchiv Listen-Eintragungen zu einer NSDAP-Mitgliedschaft vor. Alle drei bestreiten, wissentlich Mitglied der NSDAP gewesen zu sein. Ihnen wird dabei von Historikern wie Norbert Frei, der „unwissentliche Mitgliedschaften prinzipiell für möglich“[8] hält, Recht gegeben. Der Freiburger Historiker Ulrich Herbert erklärt zu den Parteieintritten bei Kriegsende: „Die Absicht, möglichst viele – oder alle – Angehörigen einer HJ-Einheit zum Eintritt in die NSDAP zu bewegen, ist deutlich erkennbar“. Es sei durchaus möglich, dass einzelne NS-Führer zum Beweis ihrer Tüchtigkeit hohe Eintrittszahlen auch ohne die entsprechenden Unterschriften melden wollten; etwa zu „Führers Geburtstag“.[9] Michael Buddrus vom Institut für Zeitgeschichte kommt hingegen zu dem Ergebnis, dass eine Aufnahme in die NSDAP ohne eigene Unterschrift unwahrscheinlich sei. Nach vorläufiger Einschätzung des Bundesarchivs sind die entsprechenden Parteivorschriften auch während des Krieges streng eingehalten worden.[10] In diesem Zusammenhang werden Forschungsdefizite beklagt, da es keine neuere Gesamtgeschichte der NSDAP und auch keine Darstellungen zu ihrem Aufnahmeverfahren gebe.[11]

Entnazifizierung

Nach dem Krieg wurde in den einzelnen Besatzungszonen eine Entnazifizierung durchgeführt. Je nach Zone geschah dies unterschiedlich:

Die Sowjetunion ging zunächst sehr radikal vor und ehemaligen NSDAP-Mitgliedern wurde verboten, öffentliche Ämter wahrzunehmen. Offiziell behielt auch die DDR diesen Kurs bei. Untersuchungen nach dem Ende der DDR zeigen jedoch, dass in der SED ein erheblicher Teil der Kader von der NSDAP übernommen worden war. Zeitweise betrug ihr Anteil rund 10 Prozent, bezogen auf alle NS-Organisationen rund 25 Prozent. Aufgrund der Überalterung der Funktionärs-Strukturen fanden sich im Jahr 1989 immer noch zahlreiche Ex-Nationalsozialisten als Funktionäre in der SED. Diese Informationen durften in der DDR jedoch nicht publiziert werden. Die DDR-Führung benutzte die NS-Verstrickungen zur Erpressung von Parteimitgliedern der SED und anderer Bürger. Zudem wurde in der DDR, um die alten Anhänger des Nationalsozialismus einzubinden, die Blockpartei Nationaldemokratische Partei Deutschlands gegründet.

In den westlichen Besatzungszonen war das Vorgehen zunächst recht gründlich, Meilenstein im Zuge der Entnazifizierung war der Nürnberger Prozess. Als allerdings der Kalte Krieg ernsthaft begann, geriet die Entnazifizierung aus dem Blickfeld. Viele verurteilte Kriegsverbrecher wurden begnadigt und ein NSDAP-Parteibuch besessen zu haben, war kein Hinderungsgrund beim politischen Aufstieg. Der mangelnde kritische Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik war einer der Gründe für die deutsche Studentenbewegung der 60er Jahre.

Es folgen einige Politiker oder Wirtschaftsführer, die nach dem Krieg trotz ihrer Mitgliedschaft in der NSDAP in höhere Positionen gelangten oder anderweitig Bekanntheit erlangten. Sie hatten in der Regel keine herausgehobene Rolle in der NSDAP gespielt.

Siehe auch

Quellen

  1. John Toland: Adolf Hitler, Band 1 (1977), ISBN 3-404-61063-6, S. 139
  2. http://www.marxistische-bibliothek.de/klausen.html
  3. Peter Longerich: Stichwort 30. Januar 1933, Heyne Verlag, München. 1992. S. 64-65.
  4. "Schlag nach!"; Bibliographisches Institut Leipzig, 1. Auflage, 1938.
  5. Zum NSDAP-Aufnahmeverfahren Bundesarchiv
  6. Anordnung 1/44 des Reichsschatzmeisters im Faksimile beim Bundesarchiv
  7. Schreiben des Aufnahmeamtes vom 18. August 1944 an den Gauschatzmeister Düsseldorf im Faksimile beim Bundesarchiv, Seite 1 und Seite 2
  8. Interview mit Norbert Frei in der Wochenzeitung „Die Zeit“ bei Presseportal
  9. Südkurier Nr. 150, Seite 11, vom 3. Juli 2007
  10. Süddeutsche Zeitung vom 30. Juni 2007
  11. Kommentar vom 4. Juli 2007 der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Literatur

  • Christine Arbogast: Herrschaftsinstanzen der württembergischen NSDAP. Funktion, Sozialprofil und Lebenswege einer regionalen NS-Elite 1920–1960. München et al. 1998. ISBN 3-486-56316-5.
  • Ralf Balke: Hakenkreuz im Heiligen Land. Die NSDAP-Landesgruppe Palästina. Erfurt 2001, ISBN 3-89702-304-0.
  • Bibliographisches Institut Leipzig: Schlag nach! Wissenswerte Tatsachen aus allen Gebieten, 1. Auflage, Leipzig, 1938
  • Wilfried Böhnke: Die NSDAP im Ruhrgebiet 1920–1933. Bonn 1974, ISBN 3-87831-166-4.
  • Martin Broszat: Die Machtergreifung. Der Aufstieg der NSDAP und die Zerstörung der Weimarer Republik, 5. Auflage. München 1994, ISBN 3-423-04516-7.
  • Thomas Childers: The Nazi Voter. The Social Foundation of Fascism in Germany, 1919–1933, Chapel Hill 1983, ISBN 0-8078-4147-1.
  • Ernst Deuerlein (Hg.): Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten, 4. Auflage. München 1980, ISBN 3-423-02701-0.
  • Peter Diehl-Thiele: Partei und Staat im Dritten Reich. Untersuchung zum Verhältnis von NSDAP und allgemeiner innerer Staatsverwaltung. München 1969.
  • Jürgen W. Falter: Hitlers Wähler. München 1991, ISBN 3-406-35232-4.
  • Dorothee Hochstetter: Motorisierung und Volksgemeinschaft. Das Nationalsozialistische Kraftfahrerkorps (NSKK) 1931–1945. München et al. 2005, ISBN 3-486-57570-8.
  • Johnpeter Horst Grill: The Nazi-Movement in Baden. 1920–1945. Chapel Hill 1983, ISBN 0-8078-1472-5.
  • Wolfgang Horn: Der Marsch zur Machtergreifung. Die NSDAP bis 1933. Königstein/Ts. 1980, ISBN 3-7610-7234-1.
  • Peter Hüttenberger: Die Gauleiter. Eine Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP. Stuttgart 1969.
  • Werner Jochmann (Hg.): Nationalsozialismus und Revolution. Ursprung und Geschichte der NSDAP in Hamburg 1922–1933. Dokumente. Frankfurt a. M. 1963.
  • Olaf Kappelt: Die Entnazifizierung in der SBZ sowie die Rolle und der Einfluß ehemaliger Nationalsozialisten in der DDR als ein soziologisches Phänomen. Hamburg 1997, ISBN 3-86064-614-1.
  • Michael H. Kater: The Nazi Party. A Social Profile of Members and Leaders, 1919–1945. Oxford 1983, ISBN 0-631-13313-5.
  • Robert M. W. Kempner (Hg.): Der verpasste Nazi-Stopp. Die NSDAP als staats- und republikfeindliche, hochverräterische Verbindung. Preußische Denkschrift von 1930. Berlin 1983.
  • Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, ISBN 3-421-05131-3.
  • Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, ISBN 3-421-05132-1.
  • Ian Kershaw: Der NS-Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick. Reinbek b. Hamburg 1999, ISBN 3-499-60796-4.
  • Udo Kissenkoetter: Gregor Straßer und die NSDAP. Stuttgart 1978, ISBN 3-421-01881-2. Wichtige Arbeit über den bedeutendsten NS-Funktionär nach Hitler bis 1932
  • Gerhard Kratzsch: Der Gauwirtschaftsapparat der NSDAP. Menschenführung, Arisierung, Wehrwirtschaft im Gau Westfalen-Süd. Münster 1989, ISBN 3-402-06931-8.
  • Joachim Lilla: Die Stellvertretenden Gauleiter und die Vertretung der Gauleiter der NSDAP im Dritten Reich. Koblenz 2003, ISBN 3-86509-020-6.
  • Peter Longerich: Hitlers Stellvertreter. Führung der Partei und Kontrolle des Staatsapparates durch den Stab Heß und die Partei-Kanzlei Bormann. München et al. 1992, ISBN 3-598-11081-2.
  • Peter Longerich: Die braunen Bataillone. Geschichte der SA. München 1989, ISBN 3-406-33624-8.
  • Werner Maser: Der Sturm auf die Republik. Frühgeschichte der NSDAP. Berlin 1981, ISBN 3-548-34041-5.
  • Horst Matzerath/Henry A. Turner jr.: Die Selbstfinanzierung der NSDAP 1930–1932. In: Geschichte und Gesellschaft 3 (1977), S. 59–92.
  • Donald McKale: The Nazi Party Courts. Hitler’s Management of Conflict in his Movement, 1921–1945. Lawrence (Kan.) 1974, ISBN 0-7006-0122-8.
  • Jeremy Noakes: The Nazi Party in Lower Saxony. 1921–1933. Oxford et al. 1971.
  • Armin Nolzen: Die NSDAP, der Krieg und die deutsche Gesellschaft. In: Jörg Echternkamp (Hg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Bd. 9/1: Die deutsche Kriegsgesellschaft 1939 bis 1945: Politisierung, Vernichtung, Überleben. Stuttgart 2004, S. 99–193, ISBN 3-421-06236-6.
  • Armin Nolzen: Funktionäre in einer faschistischen Partei. Die Kreisleiter der NSDAP 1932/33 bis 1944/45. In: Till Kössler/Helke Stadtland (Hg.): Vom Funktionieren der Funktionäre. Politische Interessenvertretung und gesellschaftliche Integration in Deutschland nach 1933, Essen 2004, S. 37–75, ISBN 3-89861-266-X.
  • Armin Nolzen: Charismatic Legitimation and Bureaucratic Rule. The NSDAP in the Third Reich, 1933–1945, in: German History (GH) 23 (2005), S. 494–518.
  • Dietrich Orlow: The History of the Nazi Party. Vol. I: 1919–1933, Vol. II: 1933–1945. Pittsburgh 1969 u. 1973, ISBN 0-8229-3253-9.
  • Kurt Pätzold/Manfred Weißbecker: Geschichte der NSDAP 1920–1945. Köln 2002, ISBN 3-89438-260-0.
  • Kurt Pätzold/Manfred Weissbecker: Rudolf Heß. Der Mann an Hitlers Seite. Leipzig 1999
  • Gerhard Paul: Aufstand der Bilder. Die NS-Propaganda vor 1933, 2. Aufl. Bonn 1992, ISBN 3-8012-5015-6.
  • Michael Rademacher: Handbuch der NSDAP-Gaue, 1928–1945. Die Amtsträger der NSDAP und ihrer Organisationen auf Gau- und Kreisebene in Deutschland und Österreich sowie in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen, Sudetenland und Wartheland. Vechta 2000, ISBN 3-8311-0216-3.
  • Carl-Wilhelm Reibel: Das Fundament der Diktatur. Die NSDAP-Ortsgruppen 1932–1945. Paderborn et al. 2002, ISBN 3-506-77528-6.
  • Mathias Rösch: Die Münchner NSDAP 1925–1933. Eine Untersuchung zur inneren Struktur der NSDAP in der Weimarer Republik. München et al. 2002. ISBN 3-486-56670-9.
  • Detlef Schmiechen-Ackermann: Der Blockwart. Die unteren Parteifunktionäre im nationalsozialistischen Terror- und Überwachungsapparat. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 48 (2000), H.4, S. 575–602.
  • Henry A. Turner: Die Großunternehmer und der Aufstieg Hitlers. Siedler, Berlin 1985, ISBN 3-88680-143-8
  • Albrecht Tyrell (Hg.): Führer befiehl … Selbstzeugnisse aus der „Kampfzeit“ der NSDAP. Düsseldorf 1969, ISBN 3-8112-0694-X.
  • Albrecht Tyrell: Vom „Trommler“ zum „Führer“. Der Wandel von Hitlers Selbstverständnis zwischen 1919 und 1924 und die Entwicklung der NSDAP. München 1975, ISBN 3-7705-1221-9.
  • Norbert Podewin: Braunbuch. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Berlin (West). Mit e. krit. Würdigung u. e. Gespräch m. d. Leiter d. damaligen Arbeitsgruppe, Gerhard Dengler. Hrsg. v. Norbert Podewin. Reprint der Ausgabe von 1968 (damals im Staatsverlag der DDR). Verlag edition ost, ohne Jahr (wohl 2002). ISBN 3-360-01033-7.

Weblinks

Commons
 Commons: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei – Bilder, Videos und Audiodateien

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