Seoul – Der italienische Missionar der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria, Pater Vincenzo Bordo , berschreibt seine außergewöhnliche Geschichte und Erfahrung bei seiner missionarischen Arbeit unter den Armen in Korea erzählt. Der Missionar gründete und leitet in Seongnam, einem Vorort von Seoul, das “Anna’s House”, ein Aufnahmezentrum für Obdachlose und Jugendliche ohne Familie, sowie eine Tafel, die seit 30 Jahren täglich 800 Obdachlose versorgt. „Dort verteilt er nicht nur Lebensmittel, sondern auch Umarmungen und Gebete”, berichten die ehrenamtlichen Helfer, die mit ihm zusammenarbeiten, gegenüber Fides. “Mit einem liebenden Herzen kümmert er sich um die Würde der Menschen, der Ärmsten”, sagen seine Mitarbeiter. Das Essen der Gäste der Tafel findet in einer freundlichen und hellen Atmosphäre statt, in der “es vor allem auch die liebevolle Zuwendung ist, die jeden Menschen nährt”, so Pater Bordo, der sein Buch, in dem er seine Erfahrungen von seiner Ankunft in Korea als Missionar im Jahr 1990 bis heute schildert, in koreanischer Sprache veröffentlicht hat. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf des Textes wird für die Armen und Obdachlosen gespendet. “Für jedes verkaufte Buch wird einem Obdachlosen eine Mahlzeit angeboten. Es ist die Liebe, die nährt, zusammen mit dem Brot”, stellt er fest.
Die besondere Sensibilität der koreanischen Kirche für die Armen kam an dem von Papst Franziskus ausgerufenen “Welttag der Armen”, der am 14. November in allen Diözesen gefeiert wurde, deutlich zum Ausdruck. Die Erzdiözese Seoul hat eine Reihe von Veranstaltungen zur Feier des Tages der Armen geplant und angekündigt, dass es sich dabei nicht um isolierte Gesten oder um einen einzigen Tag im Jahr handeln wird.
“Ich hoffe, dass dies für uns alle eine Gelegenheit sein wird, uns bewusst zu machen, dass wir vor Gott alle arm und verletzlich sind. Als Menschheitsfamilie sind wir aufgerufen, uns mit den Armen solidarisch zu zeigen, zu teilen und den Bedürftigen die Hand zu reichen”, sagte der gewählte Erzbischof von Seoul, Peter Chung, der an diesem Tag gemeinsam mit Kardinal Andrew Yeom Soo-jung und anderen Bischöfen von Seoul in der Suppenküche “Myeongdong Babjib” im Seouler Kathedralkomplex Mahlzeiten an Obdachlose ausgab. Die Bischöfe dankten den freiwilligen Helfern, die seit den frühen Morgenstunden die Mahlzeiten zubereiteten. Es hatten sich für die Initiative 874 freiwillige Helfer gemeldet, darunter 72 Nichtkatholiken, die abwechselnd in der Suppenküche arbeiteten. Kardinal Yeom sagte: “An diesem Tag sind wir alle vom Heiligen Geist eingeladen, als Schwestern und Brüder zusammenzukommen. Dieser besondere Anlass erinnert uns daran, dass wir wirklich alle Geschwister sind, die dazu berufen sind, als eine Familie zusammenzuleben”.
„Myeongdong Babjib” ist eine Suppenküche, die von der „One Body One Spirit“-Bewegung betrieben wird und sich direkt neben der Myeongdong-Kathedrale befindet. Jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag werden dort kostenlose Mahlzeiten für Obdachlose angeboten. Den aufgezeichneten Daten zufolge kamen seit der Eröffnung im Juni 2021 bis zum 30. Oktober 2021 über 70.000 Obdachlose die Tafel besucht. Direkt daneben befindet sich die von der „Raphael-Nanum“-Stiftung geführte “Raphael-Nanum-Klinik”, eine kostenlose medizinische Einrichtung, die am 13. Juni 2021 in Zusammenarbeit mit dem “Myeongdong Babjib” ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Die Klinik hat in den letzten 4 Monaten 2.160 Obdachlose medizinisch versorgt.
Tag: asien
bookmark_borderASIEN/SÜDKOREA – Suppenküchen für Arme und Obdachlose: “Es ist vor allem die liebevolle Zuwendung, die jeden Menschen nährt“
Seoul – Der italienische Missionar der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria, Pater Vincenzo Bordo , berschreibt seine außergewöhnliche Geschichte und Erfahrung bei seiner missionarischen Arbeit unter den Armen in Korea erzählt. Der Missionar gründete und leitet in Seongnam, einem Vorort von Seoul, das “Anna’s House”, ein Aufnahmezentrum für Obdachlose und Jugendliche ohne Familie, sowie eine Tafel, die seit 30 Jahren täglich 800 Obdachlose versorgt. „Dort verteilt er nicht nur Lebensmittel, sondern auch Umarmungen und Gebete”, berichten die ehrenamtlichen Helfer, die mit ihm zusammenarbeiten, gegenüber Fides. “Mit einem liebenden Herzen kümmert er sich um die Würde der Menschen, der Ärmsten”, sagen seine Mitarbeiter. Das Essen der Gäste der Tafel findet in einer freundlichen und hellen Atmosphäre statt, in der “es vor allem auch die liebevolle Zuwendung ist, die jeden Menschen nährt”, so Pater Bordo, der sein Buch, in dem er seine Erfahrungen von seiner Ankunft in Korea als Missionar im Jahr 1990 bis heute schildert, in koreanischer Sprache veröffentlicht hat. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf des Textes wird für die Armen und Obdachlosen gespendet. “Für jedes verkaufte Buch wird einem Obdachlosen eine Mahlzeit angeboten. Es ist die Liebe, die nährt, zusammen mit dem Brot”, stellt er fest.
Die besondere Sensibilität der koreanischen Kirche für die Armen kam an dem von Papst Franziskus ausgerufenen “Welttag der Armen”, der am 14. November in allen Diözesen gefeiert wurde, deutlich zum Ausdruck. Die Erzdiözese Seoul hat eine Reihe von Veranstaltungen zur Feier des Tages der Armen geplant und angekündigt, dass es sich dabei nicht um isolierte Gesten oder um einen einzigen Tag im Jahr handeln wird.
“Ich hoffe, dass dies für uns alle eine Gelegenheit sein wird, uns bewusst zu machen, dass wir vor Gott alle arm und verletzlich sind. Als Menschheitsfamilie sind wir aufgerufen, uns mit den Armen solidarisch zu zeigen, zu teilen und den Bedürftigen die Hand zu reichen”, sagte der gewählte Erzbischof von Seoul, Peter Chung, der an diesem Tag gemeinsam mit Kardinal Andrew Yeom Soo-jung und anderen Bischöfen von Seoul in der Suppenküche “Myeongdong Babjib” im Seouler Kathedralkomplex Mahlzeiten an Obdachlose ausgab. Die Bischöfe dankten den freiwilligen Helfern, die seit den frühen Morgenstunden die Mahlzeiten zubereiteten. Es hatten sich für die Initiative 874 freiwillige Helfer gemeldet, darunter 72 Nichtkatholiken, die abwechselnd in der Suppenküche arbeiteten. Kardinal Yeom sagte: “An diesem Tag sind wir alle vom Heiligen Geist eingeladen, als Schwestern und Brüder zusammenzukommen. Dieser besondere Anlass erinnert uns daran, dass wir wirklich alle Geschwister sind, die dazu berufen sind, als eine Familie zusammenzuleben”.
„Myeongdong Babjib” ist eine Suppenküche, die von der „One Body One Spirit“-Bewegung betrieben wird und sich direkt neben der Myeongdong-Kathedrale befindet. Jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag werden dort kostenlose Mahlzeiten für Obdachlose angeboten. Den aufgezeichneten Daten zufolge kamen seit der Eröffnung im Juni 2021 bis zum 30. Oktober 2021 über 70.000 Obdachlose die Tafel besucht. Direkt daneben befindet sich die von der „Raphael-Nanum“-Stiftung geführte “Raphael-Nanum-Klinik”, eine kostenlose medizinische Einrichtung, die am 13. Juni 2021 in Zusammenarbeit mit dem “Myeongdong Babjib” ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Die Klinik hat in den letzten 4 Monaten 2.160 Obdachlose medizinisch versorgt.
bookmark_borderASIEN/IRAK – Chaos nach Parlamentswahl: Chaldäische Kirche fordert „ehrlichen und mutigen“ Dialog
Bagdad – Wenn man das Chaos, in das der Irak nach den Parlamentswahlen im Oktober erneut gestürzt ist, nicht bald beende “wird das Land mit dem Schlimmsten rechnen müssen, und wir alle wissen, dass der Irak nicht noch mehr ertragen kann”, heißt es in einer vom chaldäischen Patriarchat am Dienstag, den 16. November, veröffentlichten Botschaft, in der alle gesellschaftlichen Komponenten des Landes dazu aufgerufen werden, „böswilliges Verhalten zu unterlassen und zu vermeiden, dass eine von jahrzehntelangen Kriegen und Konflikten erschöpfte Nation dadurch in den Abgrund gerissen wird“.
Der Vorschlag ist ein “ehrlicher und mutiger nationaler Dialogs”, der alle Akteure – Politiker, Intellektuelle und Religionsvertreter – einbezieht, die daran interessiert sind, die Glaubwürdigkeit des Wahlprozesses und die Achtung der Wahlergebnisse zu gewährleisten. „Nur wenn wir diesen Weg gehen”, heißt es in der von der chaldäischen Kirche veröffentlichten Botschaft, “wird es möglich sein, eine akzeptable Lösung im Einklang mit der irakischen Verfassung und dem Gesetz zu erreichen, um die Bildung einer nationalen Regierung zu beschleunigen, die in der Lage ist, den Kurs zu korrigieren, die Korruption zu bekämpfen, die Souveränität und die Einheit des Landes zu schützen und die Sicherheit und Würde der Iraker zu wahren”.
Die irakischen Parlamentswahlen vom vergangenen 10. Oktober brachten einen Zuwachs für die Partei des Schiitenführers Muqtada al Sadr, die 73 der 329 Sitze in der neuen parlamentarischen Versammlung errungen haben soll, und eine klare Niederlage für den Fatah-Block, der als den pro-iranischen schiitischen Milizen der „Hashd Shaabi“ nahestehen soll und nur 15 Sitze im Vergleich zu den 48 Sitzen errungen hat, die im vorherigen Parlament von dem Bündnis belegt wurden. Nur 41 % der Wahlberechtigten gingen zu den Urnen, die niedrigste Zahl bei den sechs Parlamentswahlen, die seit 2003, nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein, im Irak stattfanden.
bookmark_borderASIEN/INDIEN – Jesuit mit Journalismus-Preis ausgezeichnet: Il Gesuita premiato: “Intoleranz und Hass gegen religiöse Minderheiten: Politik muss reagieren”
Neu Delhi – “Die weit verbreitete soziale Gewalt gegen Christen und Muslime in Indien ist besorgniserregend und muss verfolgt werden. Die Bundesregierung hat bisher nicht genug getan, um die Aufstachelung zum Hass gegen Christen und andere Minderheiten zu stoppen”, so der indische Jesuitenpater Cedric Prakash, der in seiner Eigenschaft als Journalist, Publizist und Schriftsteller, der vor kurzem mit einem Preis der Indian Catholic Press Association ausgezeichnet wurde. Am 1. Dezember wird die Vereinigung ihm den angesehenen “Louis Careno Award for Excellence in Journalism” verleihen, um seine mutigen Schriften gegen Gewalt zwischen Gemeinschaften und Fundamentalismus zu würdigen, die auf dem indischen Subkontinent auf dem Vormarsch sind. Pater Prakash, Gründer und ehemaliger Direktor des Kulturzentrums “Prashant” in Ahmedabad, das das Bewusstsein für Fragen im Zusammenhang mit Menschenrechten, Gerechtigkeit und Frieden schärfen will, “hat mit seinen prägnanten und zum Nachdenken anregenden Schriften zu verschiedenen sozialen, politischen und religiösen Themen neue Wege beschritten. Seine treffende Analyse soziokultureller und politischer Themen hat in der Zivilgesellschaft und in der säkularen Welt tiefgreifende Debatten ausgelöst”, heißt es in einer Mitteilung des ICPA zur Preisverleihung.
“Seit die Bharatiya Janata Party 2014 die Regierung in Indien übernommen hat, sind die religiösen Minderheiten im Land, insbesondere Muslime und Christen, ständigen Aggressionen ausgesetzt“, so der Jesuit gegenüber Fides, „Sie werden eingeschüchtert, bedroht, diskriminiert und unrechtmäßig inhaftiert. Im Jahr 2021 wurden landesweit mehr als 300 Übergriffe auf Christen registriert“.
Pater Prakash erinnert an die traurige Geschichte seines Mitbruders Pater Stan Swamy, der im Herbst 2020 zu Unrecht verhaftet wurde und im vergangenen Juli aufgrund seines sich verschlechternden Gesundheitszustands im Krankenhaus starb. In den letzten Jahren, so stellt er fest, seien radikale Gruppen, die den religiösen hinduistisch geprägten Nationalismus propagieren und Gewalt und Intoleranz befürworten, dank der Vertuschung in Politik, Justiz und Strafverfolgung “immer ungestraft geblieben”.
Oftmals, so erklärt er, “beschuldigen die Gewalttäter Christen oder Missionare auf falsche und fadenscheinige Weise, Hindus durch Schmeicheleien, Geld oder andere Formen der Hilfe zum Christentum zu bekehren”. Dieser Ideologie folgend haben acht indische Bundesstaaten Anti-Konversions-Gesetze erlassen, die “Inder daran hindern sollen, das Christentum oder den Islam anzunehmen”. Dieses Vorgehen, so der Priester weiter, verstoße gegen die indische Verfassung, die allen Bürgern die Freiheit ihre Religion zu predigen, auszuüben und sich zu ihr zu bekennen zugesteht.
Bei der Verleihung des ICPA-Preises wird Pater Prakash über “die Dringlichkeit des Schutzes der Religionsfreiheit sprechen und dabei auch an die Botschaft denken, die Premierminister Modi bei ihrem jüngsten Treffen im Vatikan an Papst Franziskus richtete, als er ihn zu einem Besuch in unserem Land einlud”, sagt er und weist darauf hin, dass dies ein “entscheidendes Thema für das Leben der Christen in Indien” sei.
bookmark_borderASIEN/AFGHANISTAN – Ohne ausländische Hilfe drohen Bürgerkrieg und humanitäre Katastrophe
Herat – Die Wiedereröffnung der Schulen in Herat für Mädchen in der 7. bis 12. Klasse könne als Versuch der Taliban gewertet werden, ein “menschlicheres Gesicht” des Regimes zu zeigen, um Hilfe aus dem Westen zu erhalten. Dies Vermutung äußert Luca Lo Presti, Präsident der italienischen wohltätigen Stiftung „Pangea Onlus“, die sich seit 18 Jahren für die Entwicklung und Förderung von Frauen in Afghanistan einsetzt, gegenüber Fides: “Das Land steht vor dem Zusammenbruch“, so Lo Presti, „und es droht eine noch nie dagewesene humanitäre Krise. Es wird erwartet, dass die Unterernährung bei Kindern bis zum nächsten Jahr auf 97% ansteigen könnte. Ohne ausländische Hilfe könnte die Situation in Bürgerkriege und humanitäre Katastrophen ausarten – ein katastrophales Szenario. Signale mit großer Resonanz in den Medien, wie die Nachricht, dass die Mädchenschule in Herat wiedereröffnet wird, könnte die Argumentation derer die erklären, dass es gemäßigte Taliban gibt, untermauern”.
Lo Presti erinnert daran, dass die UN-Hilfswerke in Kürze mehrere Milliarden Dollar investieren werden, die auf dem G20-Sondergipfel zu Afghanistan bereitgestellt wurden. Diese Aussicht auf Hilfe ist für die Taliban verlockend: “Durch die Gewährung einiger Öffnungen könnte die öffentliche Meinung glauben, dass die Taliban auch einen gemäßigten Weg einschlagen könnten. Allerdings geben hartnäckige Gerüchte über willkürliche Tötungen Anlass zur Sorge”.
Die „Pangea“-Stiftung ist seit 2003 in Afghanistan präsent und hat zahlreiche Projekte zur Emanzipation der Frauen ins Leben gerufen. Seit die Taliban die Macht im Land übernommen haben, sind Frauen, Aktivisten und Minderheiten besonders gefährdet. In den letzten Monaten hat „Pangea“ einen Aufruf und eine Spendenkampagne gestartet, um seine Projekte in Afghanistan trotz der Krisensituation fortsetzen zu können. “Die Situation in Afghanistan ist sehr ernst für diejenigen, die in den letzten Jahren an Projekten und Initiativen zugunsten der Zivilgesellschaft beteiligt waren; sie ist noch ernster für unsere Mitarbeiter, die seit 20 Jahren für die Emanzipation und Förderung der Frauen kämpfen. Da ihr Leben in Gefahr war, ist es uns gelungen, einige der Frauen zu verstecken oder ins Ausland zu bringen, aber jetzt sind es die zurückgebliebenen Familien, die für sie bezahlen: Wir haben Berichte über Repressalien und Entführungen in den Häusern von Verwandten erhalten”, stellt Lo Presti fest.
“Alle Frauenunternehmen, die wir gegründet haben, haben den Familien Selbstwertgefühl und wirtschaftliches Wohlergehen gegeben, und diese Wirtschaft bringt Emanzipation und kulturelles und soziales Wachstum. All dies muss durch eine Reihe von Aktivitäten unterstützt werden, die nicht fehlen dürfen, wie z.B. Schulbildung und Weiterbildung in den Bereichen Arbeit und Menschenrechte, Gesundheitsfürsorge, Kliniken, Kindergärten, eine Schule für taubstumme Mädchen, aber auch Schulen und Sportvereine”, schließt er.
bookmark_borderASIEN/VIETNAM – Interreligiöse Zusammenarbeit im Zeichen des Mitgefühls
Ho-Chi-Minh-Stadt – Mitgefühl ist das Schlüsselwort der Religionen in Vietnam, wenn es darum geht Kranken und Leidenden Hilfe, Zärtlichkeit, Trost und Hoffnung zu spenden, vor allem jenen, die mit Covid 19 im Krankenhaus liegen. Im Rahmen einer Konferenz, die in den letzten Tagen vom Komitee für religiöse Solidarität von Ho-Chi-Minh-Stadt unter der Schirmherrschaft der katholischen Erzdiözese von Ho-Chi-Minh-Stadt organisiert wurde, bekräftigten dies die verschiedene teilnehmenden führenden Religionsvertreter. Bei dem Treffen wurde von Initiativen berichtet, bei denen sich im Namen der Solidarität Gläubige verschiedener Religionen im Zeichen des Mitgefühls für die Menschen zusammenschlossen.
Solche Initiativen haben in den letzten Monaten insgesamt 682 freiwillige Helfer verschiedener Glaubensrichtungen zusammengeführt, die mit dem medizinischen Personal zusammenarbeiteten und in Harmonie eine Zeit erlebten, die als “schön und friedlich” beschrieben wurde, da sie sich für die physische, emotionale, psychologische und spirituelle Linderung der Leiden einsetzten. Die bei der Konferenz anwesenden Verantwortlichen sagten: “Die Religionsgemeinschaften sind sich näher gekommen, als sie in während der Covid 19-Pandemie zusammenarbeiteten, um den Kranken zu helfen: Zwischen buddhistischen Nonnen und katholische Schwestern gab es dabei keine Unterscheidung nach Alter, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion, alle blickten in dieselbe Richtung, nämlich mit dem Ziel, den Menschen mit Liebe zu dienen. Dies hat eine Spur der Freundschaft, der Liebe und der gegenseitigen Wertschätzung in den Herzen der beteiligten Leiter und Gläubigen hinterlassen”.
Erzbischof Joseph Nguyen Nang von Ho-Chi-Minh-Stadt, sagte in seiner Ansprache an die Versammelten: “Diese Zweckgemeinschaft entstand nicht nur aus dem Mitgefühl, sondern auch aus der gemeinsamen Anerkennung der tiefen Würde, die Gott jedem Menschen verliehen hat. Der Glaube an Gott ist die Grundlage der Geschwisterlichkeit. Obwohl jede Religion Gott mit unterschiedlichen Namen anspricht, glauben sie alle an einen Gott, den allmächtigen Gott, den Schöpfer. Gott hat alle Wesen erschaffen und ist der Vater aller; deshalb sind wir alle Brüder und Schwestern, die durch den Glauben an unseren Gott miteinander verbunden sind. Wenn die Kinder den gemeinsamen Vater, dem wir alle angehören, nicht erkennen, werden sie nach dem Prinzip der Selbstsucht leben und nur ihre eigenen persönlichen Interessen schützen. Auf diese Weise entsteht nur Divergenz und Trennung, bis hin zum Konflikt. Der Glaube an Gott ist die Grundlage für das ultimative Band der Geschwisterlichkeit”. Er fuhr fort: “Die Vertreter aller Religionen, die an dieser XI. interreligiösen Konferenz teilnehmen, haben diese feste Überzeugung nachdrücklich zum Ausdruck gebracht. Lassen Sie uns die Menschlichkeit in unserer Gesellschaft unterstützen und begleiten, lassen Sie uns ein Zeichen der Einheit sein, Brücken bauen, alle Mauern der Hindernisse niederreißen und die Saat der Versöhnung säen”.
Der Erzbischof drückte dabei auch seine Hoffnung aus, dass sich die Ökumene und die Zusammenarbeit zwischen den Religionen in Vietnam weiter entwickeln werden. Als Zeichen der religiösen Solidarität sollen die Glocken aller Kirchen, Pagoden und anderer Tempel in ganz Ho Chi Minh-Stadt am 19. November um 19.30 Uhr gleichzeitig läuten, um all derer zu gedenken, die in der Metropole an Covid-19 gestorben sind.
Jüngsten offiziellen Regierungsstatistiken zufolge folgt die Mehrheit der 97 Millionen Einwohner Vietnams dem traditionellen Glauben oder bezeichnet sich als “Nichtgläubige”. 15,1 Millionen Mahayana-Buddhisten und 1,3 Millionen Hoa-Hao-Buddhisten, 7,1 Millionen Katholiken, 1 Million protestantische Christen, 1,1 Millionen Anhänger der Cao-Dai-Sekte, 80.000 Muslime und weitere Minderheiten von Hindus und Bahaʼi.
bookmark_borderASIEN/CHINA – Antiquum Ministerium: Laien als Zeugen des Herrn in der heutigen chinesischen Gesellschaft
Cheng Du – Der VI. Fortbildungskurs für engagierte Laien, dessen Teilnehmerzahl aufgrund der Pandemie auf 60 begrenzt war soll Laienkatecheten ausbilden, damit sie “Christen der neuen Zeit” und Zeugen des Herrn in der heutigen chinesischen Gesellschaft sein können. Der Kurs fand vom 11. bis 17. Oktober im Si Chuan Major Seminary in der Si Chuan Catholic Academy of Theology and Philosophy statt.
Vor dem Hintergrund des Apostolischen Schreibens Antiquum Ministerium von Papst Franziskus, das das Laienamt des Katecheten offiziell einführt, hörten die Teilnehmer Vorträge zu verschiedenen Themen: Katechismus, kirchliche Lehre, Liturgie und Sakramente, Katholizismus in China, chinesische kulturelle Tradition und Inkulturation der Religion in China.
Die Inhalte von „Antiquum Ministerium“ erläuterte Pfarrer Li Zheng Gang aus der Diözese Nanchong, und betonte dabei die wichtige Rolle, die die Katecheten in der Geschichte der Kirche in China und auch im heutigen Leben der Kirche spielen. In diesem Sinne motivierte er die Anwesenden zu mehr Verantwortungsbewusstsein bei der Evangelisierung. Pfarrer Huang Yi Liang, Dozent am Priesterseminar, sprach hingegen über den Beitrag der Missionare zur Entwicklung des liturgischen Lebens und zur Übersetzung des Katechismus ins Chinesische. Schwester Chiara Duan vom Zentrum für pastorale Ausbildung der Diözese Xi Chang begleitete die Katecheten auf ihrem geistlichen Gebetsweg.
Begrüßt wurden die Teilnehmer von Pfarrer Tong Heng Jiu, leitender Vizerektor des Si Chuan Major Seminars, der sie mit folgenden Worten ermutigte: “Möge die Wiege der Berufungen, die unser Seminar ist, bei Ihnen, den Katecheten der kirchlichen Basisgemeinden, missionarischen Eifer wecken und den starken Wunsch entfachen, Christen zu sein, die den Namen Jünger Jesu verdienen”. Er hoffe, dass die Katechisten die Früchte ihrer Ausbildung den vielen Brüdern und Schwestern in den Gemeinden und der Gesellschaft, in der sie leben, nahe bringen und ihren Glauben bezeugen.
bookmark_borderASIEN/CHINA – Antiquum Ministerium: Laien als Zeugen in der heutigen chinesischen Gesellschaft
Cheng Du – Der VI. Fortbildungskurs für engagierte Laien, dessen Teilnehmerzahl aufgrund der Pandemie auf 60 begrenzt war soll Laienkatecheten ausbilden, damit sie “Christen der neuen Zeit” und Zeugen des Herrn in der heutigen chinesischen Gesellschaft sein können. Der Kurs fand vom 11. bis 17. Oktober im Si Chuan Major Seminary in der Si Chuan Catholic Academy of Theology and Philosophy statt.
Vor dem Hintergrund des Apostolischen Schreibens Antiquum Ministerium von Papst Franziskus, das das Laienamt des Katecheten offiziell einführt, hörten die Teilnehmer Vorträge zu verschiedenen Themen: Katechismus, kirchliche Lehre, Liturgie und Sakramente, Katholizismus in China, chinesische kulturelle Tradition und Inkulturation der Religion in China.
Die Inhalte von „Antiquum Ministerium“ erläuterte Pfarrer Li Zheng Gang aus der Diözese Nanchong, und betonte dabei die wichtige Rolle, die die Katecheten in der Geschichte der Kirche in China und auch im heutigen Leben der Kirche spielen. In diesem Sinne motivierte er die Anwesenden zu mehr Verantwortungsbewusstsein bei der Evangelisierung. Pfarrer Huang Yi Liang, Dozent am Priesterseminar, sprach hingegen über den Beitrag der Missionare zur Entwicklung des liturgischen Lebens und zur Übersetzung des Katechismus ins Chinesische. Schwester Chiara Duan vom Zentrum für pastorale Ausbildung der Diözese Xi Chang begleitete die Katecheten auf ihrem geistlichen Gebetsweg.
Begrüßt wurden die Teilnehmer von Pfarrer Tong Heng Jiu, leitender Vizerektor des Si Chuan Major Seminars, der sie mit folgenden Worten ermutigte: “Möge die Wiege der Berufungen, die unser Seminar ist, bei Ihnen, den Katecheten der kirchlichen Basisgemeinden, missionarischen Eifer wecken und den starken Wunsch entfachen, Christen zu sein, die den Namen Jünger Jesu verdienen”. Er hoffe, dass die Katechisten die Früchte ihrer Ausbildung den vielen Brüdern und Schwestern in den Gemeinden und der Gesellschaft, in der sie leben, nahe bringen und ihren Glauben bezeugen.
bookmark_borderASIEN/PHIILIPPINEN – “The Men of Saint Joseph”: Katholische Männer verschreiben sich dem heiligen Joseph
Manila – Die philippinischen Bischöfe haben beschlossen, im Land eine Niederlassung des Vereins “The Men Of Saint Joseph” zu gründen. In der kirchliche Vereinigung schließen sich Männern zusammen, „die dem Heiligen Josef geweiht sind und sich dem Leben mit Jesus verschrieben haben”. Am kommenden 8. Dezember sollen solche Vereine in allen Pfarreien des Landes ins Leben gerufen werden. Die Laienvereinigung wurde gegründet, um die Verehrung des heiligen Josef als wertvolles Erbe im Leben der philippinischen Kirche zu fördern, und versteht sich als Antwort der philippinischen Kirche auf das Apostolische Schreiben “Patris Corde” von Papst Franziskus. Die philippinischen Bischöfe begrüßten die Aufforderung des Papstes an die Gläubigen, über die Rolle des Ziehvaters Jesu nachzudenken, “der unseren Erlöser mit dem Herzen des Vaters umsorgt und liebt”, und die Rolle des Vaters zu leben, indem sie sich von dem Heiligen inspirieren lassen.
Die Mitglieder der Bewegung fördern die Verehrung des heiligen Josef, indem sie seine Tugenden nachahmen und Gelegenheiten zum Gebet, zur Weiterbildung und zur Nächstenliebe auf den Weg bringen, um das Wachstum des menschlichen Charakters, der Heiligkeit und der christlichen Vaterschaft in der Familie und in der Gemeinschaft zu fördern, wobei sie in die Fußstapfen des heiligen Josef treten. Die Mitglieder des haben auch die Aufgabe, die Bewegung unter den Laien zu verbreiten und die neue Vereinigung geistlich zu begleiten. Sie steht allen männlichen Gläubigen ab 18 Jahren offen, “die bereit sind, die Tugenden des heiligen Josef zu erlernen und sich für sie einzusetzen”. Ein wichtiges Thema, das von der Vereinigung gefördert wird, ist die Heiligung der Arbeit und die Förderung der Menschenwürde in der Gesellschaft, indem den Bedürfnissen der Kirche und der Gesellschaft durch die Werke der Barmherzigkeit gedient wird.
Am 8. Dezember werden in den Philippinen zudem die Weihe der Familien an den heiligen Josef und der Abschluss des Jahres des heiligen Josef begangen.
bookmark_borderASIEN/KASACHSTAN – Bischof von Almaty: “Wir würden uns über einen Besuch des Papstes freuen”
Almaty – “Wir sind der Regierung von Kasachstan dankbar, dass sie Papst Franziskus zum nächsten Kongress der Vertreter der Weeligionen eingeladen hat. Wir wissen noch nicht, ob der Papst kommen kann, aber allein die Möglichkeit erfüllt uns mit Begeisterung: Zwanzig Jahre nach dem Besuch von Johannes Paul II. in Kasachstan wären wir bereit, den Papst zu empfangen und ihm die Schönheit der katholischen Gemeinschaft in diesem Land zu zeigen. Die Voraussetzungen dafür sind gut: Zunächst einmal besteht eine große Nähe zwischen den von Franziskus und dem Kongress vertretenen Werten des Dialogs. Wir wissen auch, wie sehr der Heilige Vater den Kirchen an der Peripherie, wie der unseren, zugetan ist”. So Bischof José Luis Mumbiela Sierra, der die Diözese der Heiligen Dreifaltigkeit in Almaty leitet und Vorsitzender der Bischofskonferenz von Kasachstan ist gegenüber Fides.
Am vergangenen 6. November lud der Präsident des kasachischen Senats, Maulen Aschimbajew, Papst Franziskus während einer Audienz bei Papst Franziskus im Vatikan offiziell ein, am kommenden Kongress der Vertreter der Weeligionen teilzunehmen, der im Oktober 2022 in Nursultan stattfinden wird. Der Präsident des Senats dankte dem Heiligen Stuhl für die Unterstützung, die er der Initiative in den vergangenen Jahren gewährt hat. Papst Franziskus, so Aschimbajew selbst am Rande der Audienz, habe die Bedeutung dieser Initiative unterstrichen und auf die grundlegende Rolle Kasachstans bei der Förderung des interreligiösen Dialogs in Asien und der Welt verwiesen.
Der erste Kongress der Weeligionen wurde vom ehemaligen Präsidenten Nasarbajew bereits am 23. und 24. September 2003 in Astana einberufen. Bei dieser Gelegenheit trafen sich Delegierte von 17 religiösen und konfessionellen Organisationen und Institutionen aus der ganzen Welt um Dialog und Religionsfreiheit im Herzen Zentralasiens, einem Gebiet nahe dem Epizentrum der ethnisch-religiösen Konflikte, nach dem 11. September 2001, neu zu beleben.
Der Kongress inspiriert sich an der Erklärungen der Organisatoren an dem von Johannes Paul II. am 24. Januar 2002 in Assisi einberufenen “Gebetstag für den Frieden” in der Welt und möchte den positiven Beitrag der verschiedenen Religionen zu Dialog und zur Harmonie zwischen den Völkern bekräftigen.
Ziel des bevorstehenden Kongresses ist es, die Rolle der Weeligionen bei der sozialen und spirituellen Entwicklung der Menschheit in der Zeit nach der Pandemie zu erörtern. Laut Maulen Aschimbajew können Religionsvertreter einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Lehren aus der Pandemie zu ziehen und ihre Folgen zu bekämpfen.
bookmark_borderASIEN/TÜRKEI – Parlamente in England und Israel debattieren über Anerkennung des armenischen “Genozids”
London – Die Abgeordneten des britischen Unterhauses haben am vergangenen Dienstag, den 9. November in erster Lesung einstimmig ihre Unterstützung für den von Tim Loughton vorgelegten Gesetzentwurf zur Anerkennung des „Völkermords“ an den Armeniern zum Ausdruck gebracht. Alle 646 Mitglieder des Unterhauses stimmten für den Gesetzentwurf, über den in der Sitzung am 22. März 2022 in zweiter Lesung abgestimmt werden soll und der dann auch dem Oberhaus zur Genehmigung vorgelegt wird.
Auch in Israel legten einige Vertreter der Oppositionsparteien am Dienstag, den 9. November, dem israelischen Parlament einen Gesetzentwurf vor, in dem vorgeschlagen wird, dass die Knesset die systematischen Massaker an den Armeniern in Anatolien 1914/1916 offiziell als “Völkermord” anerkennt und dass der 24. April eines jeden Jahres in Israel zum Gedenktag für die Opfer dieser Massaker wird. Der Gesetzentwurf wurde in einer parteiübergreifenden Initiative von Abgeordneten der Shas- und der Likud-Partei vorgelegt.
Es ist nicht das erste Mal, dass dem israelischen Parlament Gesetzesentwürfe vorgelegt werden, die darauf abzielen, die offizielle Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern durch den jüdischen Staat gesetzlich zu verankern. Im Juni 2018 hatte das israelische Parlament jedoch in letzter Minute die Abstimmung abgesagt, die bereits auf der Tagesordnung stand . Es war Tamar Zandberg, Vorsitzende der Meretz-Partei, die den Vorschlag zurückzog, nachdem die Regierungskoalition und das Außenministerium darum gebeten hatten, den Ausdruck “Völkermord” aus dem zur Diskussion stehenden Text zu streichen und ihn durch die Worte “Tragödie” oder “Schrecken” zu ersetzen. Im Februar desselben Jahres lehnte das israelische Parlament einen von Yair Lapid, einem Vertreter der Jesch Atid-Partei, vorgelegten Gesetzentwurf ab, der ebenfalls eine offizielle Anerkennung des “armenischen Völkermords” durch Israel vorgesehen hätte.
bookmark_borderASIEN/PAKISTAN – Zwangskonversionen: “Ein schwerwiegendes Problem für religiöse Minderheiten“
Lahore – “Das Problem der Zwangskonversionen ist heute eine große Sorge der religiösen Minderheiten in Pakistan, insbesondere für Christen und Hindus, aber es scheint am politischen Willen zu fehlen, wenn es darum geht dieses schwerwiegende Problem zu lösen. Dies könnte auf politische Instabilität und den Druck extremistischer religiöser Gruppen zurückzuführen sein; all dies führt aber zu ernsthaften Schwierigkeiten für religiöse Minderheiten”, so Nasir Saeed, Direktor der Nichtregierungsorganisation „Centre for Legal Aid, Assistance and Settlement“ gegenüber Fides. Die Ablehnung eines Gesetzesvorschlags, mit dem das Phänomen der Entführung und Konvertierung minderjähriger christlicher und hinduistischer Mädchen zum Islam eingedämmt werden sollte, hat die Debatte im Land erneut angefacht .
“Es gibt keine schnelle Lösung für die Probleme der Minderheiten“, so Nasir Saeed weiter, „weil die Regierung ihnen nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt, egal ob es um Diskriminierung in Schulen und Universitäten, Arbeit, Heirat und Scheidung, Missbrauch des Blasphemiegesetzes oder Zwangskonvertierungen geht”.
Unterdessen haben auch der Rat für Islamische Ideologie und das Ministerium für religiöse Angelegenheiten die eine negative Stellungnahme zu dem Gesetzentwurf abgegeben. “Das bedeutet, dass das Thema lange Zeit nicht vor das Parlament gebracht werden kann, und leider werden christliche und hinduistische Minderjährige weiterhin leiden und zur Zielscheibe werden, und es wird keine Gerechtigkeit geben”, so der Direktor von CLAAS.
Auch die von pakistanischen Gerichten unter Einfluss der islamischen Gesetze der Scharia ausgesprochenen Urteile „ermutigen die Täter, nicht-muslimische minderjährige Mädchen zu entführen“. Nach Ansicht des CLAAS-Direktors “ist es ein gefährlicher Trend, wenn Richter des Obersten Gerichtshofs von der Scharia beeinflusste Urteile fällen, anstatt das geltende Recht des Landes, wie das Gesetz zur Beschränkung der Kinderheirat , das die Heirat von Mädchen unter 16 Jahren unter Strafe stellt, aufrechtzuerhalten. Auf diese Weise ignorieren die pakistanischen Gerichte weiterhin selbst internationale Standards”.
“Andere Fraktionen in der pakistanischen Gesellschaft haben die gleiche Überzeugung und Mentalität, und die Mehrheit der Muslime ist gegen die Festlegung eines Mindestalters für den Übertritt zum Islam, weil sie glauben, dass ein Gesetz gegen Zwangskonvertierung gegen den Koran und die Sunna verstößt und zu sozialen Unruhen führen könnte”, beklagt er. Saeed schließt mit den Worten: “In einer so schwierigen Situation müssen wir für Gerechtigkeit und Veränderung kämpfen, wir müssen unabhängig arbeiten und alle Plattformen und Bündnisse auf nationaler und internationaler Ebene nutzen. Es ist sehr wichtig, dass wir Pakistan weiterhin an seine internationalen Menschenrechtsverpflichtungen erinnern, insbesondere gegenüber Kindern, Frauen und Minderheiten”.
bookmark_borderASIEN/IRAK – Mossul: Chaldäische Kirche mit US-amerikanischen Mitteln restauriert
Mossul – Die Zeremonie zur Wiedereröffnung der Kirche des Klosters „Mar Korkis“ in der irakischen Stadt Mosul, die von Kämpfern des selbsternannten Islamischen Staates während der Zeit der dschihadistischen Besetzung schwer beschädigt wurde, wird für Ende November erwartet. In den letzten Tagen wurde offiziell der Abschluss der Restaurierungsarbeiten bekannt gegeben, die im Rahmen des Programms zur Förderung des irakischen Kulturerbes in Zusammenarbeit mit dem chaldäsichen Mönchsorden der Antonianer der Heiligen Ormisda und dank der finanziellen Unterstützung des US-Außenministeriums für die Projekte zum Wiederaufbau von Kirchen und Denkmälern im Nordirak, die durch das “Departement of Heritage and Civilization dell’Università“ des US-Bundesstaates Pennsylvania durchgeführt wurden .
Das Mar-Korkis-Kloster liegt auf der rechten Seite des Tigris, direkt an der Straße von Mossul nach Dohuk, 10 km vom Stadtzentrum entfernt. Die erste Gründung des Klosters wird in historischen Quellen auf die Zeit vor dem 10. Jahrhundert nach Christus datiert.
Im März 2015 beschädigten die Dschihadisten des Islamischen Staates die Kirche schwer . Die damals zunächst in Umlauf gebrachten Gerüchte über eine totale Zerstörung des christlichen Gotteshauses wurden dementiert. Die Zerstörungswut der Dschihadisten konzentrierte sich auf die Kuppel und die Fassade der Kirche, die sich durch eine besondere architektonische Gestaltung auszeichnet, bei der die Ziegel und Öffnungen so angeordnet sind, dass sie ein großes Kreuz zeichnen. Die Kreuze, die auf der Kuppel und dem Dach des Klosters standen, wurden bereits im Dezember 2014 von Dschihadisten abgerissen. Damals veröffentlichte Fotos und Dokumente bestätigten, dass der an die Kirche angrenzende Friedhof, auf dem die Leichen vieler christlicher irakischer Soldaten, die während des irakisch-iranischen Konflikts gefallen waren, begraben wurden, am stärksten verwüstet worden war.
An den Restaurierungsarbeiten waren lokale Ingenieure, Architekten und Arbeiter beteiligt. Die Innenwände des Gotteshauses waren mit Mossul-Marmor verkleidet.
bookmark_borderASIEN – Interreligiöse Konferenz will Frieden in Afghanistan, Korea und Myanmar fördern
Tokio – Im Anschluss an die Generalversammlung, die im Oktober in Tokio stattfand, veröffentlichte die „Asiatischen Konferenz der Religionen für den Frieden” , die vom Asien-Büro der interreligiösen Organisation “Religions for Peace” veranstaltet wurde, in den vergangenen Tagen die feierliche “Erklärung von Tokio 2021. Darin verpflichten sich die Teilnehmer zu Dialog und interreligiöser Zusammenarbeit zur Förderung des Bewusstsein für die Würde aller Lebensforme und zum Kampf gegen den Menschenhandel sowie zum Engagement für Frieden und Versöhnung in Asien, den Schutz der Umwelt, die Entwicklung von Führungsqualitäten der Jugend. Und dazu soll ein spezieller Fonds zur Finanzierung von Projekten gegründet werden, die die oben genannten Ziele verwirklichen wollen.
Zu den Szenarien, in denen die ACRP einen besonderen Beitrag zu leisten gedenkt, gehört Nordkorea, wo sie über den Koreanischen Rat der Religionen und die Koreanische Konferenz der Religionen für den Frieden humanitäre Aktivitäten fördern und die Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen den beiden Teilen Koreas mit einer kulturellen Arbeit der “Erziehung zum Frieden” unterstützen möchte. Zu den anderen ausdrücklich genannten Ländern, in denen Frieden und Versöhnung gefördert werden sollen, gehören Afghanistan und Myanmar.
Die Konferenz will zudem das Bewusstsein für die Abschaffung von Atomwaffen schärfen und die Umstellung der Verteidigungshaushalte verschiedener Länder auf Mittel zur Förderung friedensbezogener Aktivitäten zu fördern.
Nach Ansicht der ACRP ist es notwendig, mit Regierungen, internationalen Organisationen und Religionsgemeinschaften in einem fruchtbaren Netzwerk und in Partnerschaft den Dialog über Frieden, Integration, Solidarität und Umweltschutz zu unterstützen, indem soziale Medienplattformen auf positive Weise genutzt werden, aber auch durch öffentliche Veranstaltungen, Gebete, Konferenzen, Seminare und Webinare.
Ziel ist es schließlich, die soziale Verantwortung der Religionsgemeinschaften durch Dialog und interreligiöse Zusammenarbeit zu fördern, um den Geist der Gleichheit, des Respekts, der Integration und der Versöhnung zu wahren. Die Organisation will dazu konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Grundsätze und strategischen Aktionen ergreifen, um “gemeinsam eine Gemeinschaft allen Lebens auf der Erde aufzubauen”, die künftigen Generationen zugute kommt.
bookmark_borderASIEN/MYANMAR – Katholische Kirche bei Militärangriff schwer beschädigt
Pekhon – In der vergangenen Nacht wurde die katholische Herz-Jesu-Kathedrale in der Diözese Pekhon im südlichen Teil des Staates Shan im Osten Myanmars von Soldaten der burmesischen Armee unter Beschuss genommen und schwer getroffen. Pfarrer Julio Oo, Priester der Diözese Pekhon, bezeichnet den Angriff gegenüber Fides als, “ein verabscheuungswürdige Handlung, die verurteilt werden muss“. “Der Kirchenkomplex – so Pfarrer Julio – „ist ein Ort der Zuflucht und der Sicherheit in der allgemeinen Instabilität eines gewaltsamen Konflikts“. Vor den Gefechten in der Umgebung suchen Hunderte von Einheimischen Zuflucht in der Kathedrale.
Während lokale Widerstandsmilizen acht Meilen von der Stadt entfernt gegen die Armee kämpfen, “verstärken solche grundlosen Gewaltakte gegen Zivilisten und Kultstätten die Frustration der Jugend und ihren Protest gegen die Armee. Wir sind besorgt: Für die Streitkräfte werden die Kirchen zunehmend zum Ziel von Angriffen”, fügte der Priester hinzu.
Örtlichen Quellen aus der christlichen Gemeinschaft zufolge hat die Armee möglicherweise gezielt die Kirchen ins Visier genommen,“ weil sie das Herzstück der Gemeinschaft sind und die Soldaten mit ihrer Zerstörung die Hoffnung der Menschen zerstören wollen”. In der Diözese Pekhon leben etwa 340.000 Menschen , und es gibt etwa 55.000 Katholiken.
In den letzten Tagen hatte das Militär bereits Häuser und eine Baptistenkirche im Dorf Ral Ti in der Gemeinde Falam im burmesischen Bundesstaat Chin verwüstet und niedergebrannt. Beim Räumen der Trümmer fanden der Pastor aus dem Dorf und Mitglieder der Gemeinde wie durch ein Wunder ihre Bibeln und Gesangbücher unversehrt.
Die Armee brannte auch 134 Häuser in der Stadt Thang Tlang, ebenfalls im Bundesstaat Chin, nieder und setzte zwei weitere christliche Kirchen in Brand, um Vergeltung an den örtlichen Rebellen zu üben. Der einheimische Christ Lian Hmung Sakhon sagt gegenüber Fides: “Mit solcher Gewalt, der Zerstörung und dem Niederbrennen von Häusern und Kirchen, wird die Armee nicht gewinnen, sondern noch mehr Feindseligkeit und Rebellion unter der Zivilbevölkerung und den jungen Menschen hervorrufen”.
bookmark_borderASIEN/MALAYSIA – Bischof: “Mission hört auch in der Pandemie nicht auf”
Sandakan – “Wir sind Jünger und Brüder in Christus, auch wenn wir gesellschaftlich getrennt sind. Die Mission Christi hört nicht auf, wenn wir zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus getrennt sind”, so Bischof Julius Dusin Gitom von Sandakan in der Provinz Sabah im malaysischen Borneo in einem jüngst veröffentlichten Hirtenbrief. Bischof Gitom ist der erste Bischof der Diözese, die im vergangenen Oktober ihr 14-jähriges Bestehen feierte.
„Das Leben geht weiter, die Mission Christi geht weiter, die Bildung im Glauben und andere pastorale Programme müssen fortgesetzt werden”, so der Bischof. „Unter den derzeitigen Umständen können die pastoralen Programme nur dann wirksam sein, wenn wir lernen, uns anzupassen und einen neuen Ansatz zu wählen. Daher wird in der Diözese Sandakan jede Pfarrei ermutigt, wann immer es möglich ist, die Glaubensausbildung und andere pastorale Aktivitäten online fortzusetzen”.
Der Bischof stellt fest, dass sich die Pandemie auf das persönliche, gemeinschaftliche und pastorale Leben aller ausgewirkt hat und die Diözese daher einige Anpassungen in der pastoralen Arbeit vornehmen musste. “Leider kann nur ein kleiner Teil des Pastoralplans 2021-2022 umgesetzt werden“, bedauert er in diesem Zusammenhang, „da er durch Covid-19 eingeschränkt ist. Aber der Herr begleitet uns auch unter diesen außergewöhnlichen Umständen”.
“Zweifellos haben wir alle Not, Schmerzen, Kämpfe und Schwierigkeiten erlebt, aber am meisten betroffen waren die Armen, die Migrantengemeinschaften und die Ausgegrenzten. Außerdem haben einige von ihnen ihren Arbeitsplatz und ihre Einkommensquellen verloren”, so der Prälat weiter.
In der Krisensituation zeigten die Gläubigen und die gesamte Bevölkerung große Solidarität: “Ich freue mich zu sehen, dass wir in schwierigen Zeiten lernen, uns umeinander zu kümmern”, fügte der Bischof deshalb hinzu. Einige Pfarreien, so berichtet der Bischof, hätten in dieser Zeit sogar “Lebensmittelbanken” eingerichtet, bei denen sich die Bedürftigen ihren täglichen Proviant abholen können. „Die Gesundheitskrise hat das wirtschaftliche, soziale und spirituelle Leben einiger Menschen beeinträchtigt, aber das Leben muss weitergehen”, sagt er, “denn wir können nicht ewig von der Pandemie in Geiselhaft gehalten werden“.
Wegen der Pandemie schränkt der Bischof einige seiner pastoralen Besuche in den Pfarreien ein und widmete sich umso mehr dem Gebet widmen, aber “die Kirche muss weiterhin versuchen, mit ihrer pastoralen Arbeit auch den lokalen Gemeinschaften vor Ort nahe zu sein”, sagt er. Vor der Pandemie habe man viele Dinge als selbstverständlich angesehen, “vielleicht sehen wir auch unser Leben als selbstverständlich an und vergessen, dass das Leben nicht uns gehört, sondern ein Geschenk Gottes ist und an ihn zurückgegeben werden muss”, stellte der Bischof fest. Mit der Pandemie, so schließt er, “fordert Gott uns auf, uns um unser Leben zu kümmern, nicht nur um unser Leben hier auf der Erde, sondern vor allem um unser Leben nach dem Tod; Gott sagt uns, dass wir uns umeinander kümmern sollen”.
bookmark_borderASIEN/SÜDKORA – “Nicholas Cheong Missionary Scholarship Foundation”: Stipendien für Missionare und Künstler
Seoul – Mit der möchte die Erzdiözese Seoul an den verstorbenen Kardinal Nicholas Cheong Jin-suk, ehemals Erzbischof von Seoul und Apostolischer Administrator von Pjöngjang erinnern. Wie die Erzdiözese mitteilt wird die neue Stiftung Stipendien garantieren und “ein Eckpfeiler der Seelsorge sein, um Laienmissionare und Künstler” bei ihrer Mission zu unterstützen, das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden. Die Initiative mit einer Laufdauer von mindestens zehn Jahren wurde ins Leben gerufen, um daran zu erinnern, dass der Kardinal stets die Bedeutung der missionarischen Berufung der gesamten Kirche und die Aufgabe der Evangelisierung jedes Getauften betont hat.
In den vergangenen Monaten hatte die Erzdiözese zur Vorbereitung des Projekts eine Umfrage unter den Laienmissionaren durchgeführt, aus der hervorging, dass die meisten von ihnen mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Die Stipendien sollen deshalb dabei helfen, ihre Ausbildung fortzusetzen und die Menschen in aller Welt mit der christlichen Botschaft der Liebe und des Heils zu erreichen.
Die Stipendiaten werden unter den koreanischen katholischen Laienmissionaren ausgewählt, die derzeit im Ausland tätig sind und Gemeinden in Südostasien und anderen Ländern evangelisieren. Jeder Bewerber wird von einem speziellen Ausschuss bewertet, und die Stipendiaten werden im Rahmen einer jährlichen Stipendienfeier am 6. Dezember, dem Fest des Heiligen Nikolaus, geehrt.
Darüber hinaus beabsichtigt die Stiftung, ein “Förderzentrum für katholische Kunst und Kultur” einzurichten, das katholischen Künstlern finanzielle Mittel und organisatorische Unterstützung wie Öffentlichkeitsarbeit, Rechtsbeistand, verschiedene Unterstützungs- und Beratungsdienste bietet.
Zurück geht das Projekt auf eine Begegnung zwischen Kardinal Cheong und der koreanischen katholischen Schauspielerin Maria Magdalena Ji-young Kim während der Premiere eines Films vor 10 Jahren. Die Frau war sehr beeindruckt von den Worten des verstorbenen Kardinals: “Die Mission war für mich immer der wichtigste Bezugspunkt, wenn es um Worte und Taten geht”. Die Schauspielerin spendete daraufhin 34.000 US-Dollar zur Unterstützung der Missionsarbeit von Kardinal Cheong. Diese erste Spende führte zu der Idee, diese Hilfe besser zu strukturieren und eine spezielle Stiftung zu gründen.
Kardinal Cheong wurde 1931 in Seoul geboren. Er wurde am 18. März 1961 zum Priester geweiht und studierte an der Päpstlichen Universität Urbaniana, wo er das Lizentiat in Kirchenrecht erwarb. Er war seit 1998 14 Jahre lang Erzbischof von Seoul und Apostolischer Administrator der Diözese Pjöngjang, wo er als Nachfolger des verstorbenen Kardinals Stephen Kim Sou-hwan war. Papst Benedikt XVI. erhob ihn am 24. März 2006 in den Rang eines Kardinals. Er starb am 27. April 2021.
bookmark_borderASIEN/IRAK – Jugendtag der chaldäischen Diözese Bagdad: “Ihr seid eine lebendige Kirche“
Bagdad – “Ihr seid eine lebendige Kirche”. Diese Worte, die Papst Franziskus in Bagdad in der Predigt in der chaldäischen Kathedrale St. Joseph während seines Pastoralbesuchs im Irak aussprach, wurden als Motto des chaldäischen Jugendtreffens gewählt, das vom 18. bis 20. November in der irakischen Hauptstadt stattfindet.
Mindestens 400 Jungen und Mädchen aus Bagdad und den anderen chaldäischen Diözesen des Landes werden an der vom chaldäischen Patriarchat auf den Weg gebrachten Veranstaltung teilnehmen. Höhepunkt des Jugendfestival, das von liturgischen Terminen, Gebeten, Debatten und Beisammensein geprägt ist, wird eine Katechese unter der Leitung des chaldäischen Patriarchen Louis Raphael Sako zum Thema “Wir glauben an den Herrn Jesus Christus”. Schwerpunktthemen sind die Begegnung mit Christus und das kirchliche Engagement der jungen chaldäischen Generationen.
Im Vorfeld wurden über die Kommunikationskanäle des chaldäischen Patriarchats bereits einige Fragebögen zur die persönliche Beziehung jedes Einzelnen zu Christus selbst, die Wirksamkeit von Katechesekursen, die Vertrautheit mit der Heiligen Schrift, die wirksamsten Wege, anderen die christliche Hoffnung zu erklären und im täglichen Leben die universale Teilhabe am Priestertum Christi zu leben, an dem jeder Christ kraft der Taufe teilhat, veröffentlicht. Die in Bagdad versammelten jungen Männer und Frauen wurden auch gebeten, ihre Erwartungen an den synodalen Weg zu äußern, der in der katholischen Kirche im Hinblick auf die nächste Versammlung der Bischofssynode zu diesem Thema begonnen hat.
Unter den vielen irakischen Christen, die in den vergangenen Jahrzehnten ihr Land verlassen haben, befinden sich vor allem auch viele junge Menschen. Das vom chaldäischen Patriarchat einberufene Jugendtreffen will sich deshalb auch mit Phänomen befassen und sich fragen, welche Schätze bewahrt und welche Gnaden erbeten werden müssen, damit das Wunder des Glaubens an Christus im Leben der irakischen Jungen und Mädchen wieder aufblüht und gedeiht.
Die Worte und Gesten, die Papst Franziskus während seiner historischen Reise in den Irak verbreitete, sind weiterhin ein wertvoller Impuls für die Gegenwart und Zukunft der Christen im Irak. In den wenigen Tagen seiner kurzen und intensiven Pilgerreise inmitten der Sorgen und Erwartungen des irakischen Volkes hat der 85-jährige Nachfolger Petri mit seinen eigenen Augen die Not der Christen gesehen, aber auch die Hoffnungen auf eine Wiedergeburt des ganzen Volkes und der lokalen christlichen Gemeinschaft ermutigt. Von Bagdad bis Mosul, von Qaraqosh bis Erbil ist der Nachfolger Petri auf das Wunder einer Gemeinschaft lebendigen Glaubens gestoßen, eines bescheidenen und armen Gottesvolkes, das durch die Nöte der letzten Jahre zahlenmäßig noch kleiner geworden ist, das aber weiterhin aus der unerschöpflichen Quelle des Apostelglaubens schöpft. Wie der syrisch-katholische Priester Ammar Yako in seinem Zeugnis vor dem Papst in Qaraqosh sagte, waren selbst die Jahre, die er und seine Gemeindemitglieder als Flüchtlinge verbrachten und aus ihren Häusern vertrieben wurden, trotz allem keine “verfluchten Jahre, sondern vom Herrn gesegnet, der seine Herrlichkeit gezeigt hat”.
bookmark_borderASIEN/PAKISTAN – Gesetzentwurf zum Schutz gegen Zwansgkonvertierung zum Islam abgelehnt: Christen protestieren
Karatschi – “Wir müssen uns alle zusammenschließen, um den vorgeschlagenen Gesetzesentwurf zum Schutz von Frauen religiöser Minderheiten vor Zwangsbekehrungen durchzusetzen. Wir wollen nicht nur, dass dieser Vorschlag Gesetz wird, sondern auch, dass er umgesetzt wird. Die Ablehnung des Gesetzentwurfs zur Verhinderung von Zwangskonvertierungen ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Diese Ablehnung hat unsere Gefühle verletzt, insbesondere die von Frauen, die religiösen Minderheiten in Pakistan angehören. Es liegt in der Verantwortung des Staates, seinen Bürgern, insbesondere Frauen und Kindern, Schutz zu gewähren, wenn ihr Leben und ihr Seelenfrieden bedroht sind”, so Tabassum Yousaf, eine katholische Anwältin aus Kartschi, gegenüber Fides. Sie unterstützt die Protestkampagne nach der Ablehnung des Gesetzentwurfs zum Schutz gefährdeter Frauen die dem Phänomen der Entführung und Zwangskonvertierung ausgesetzt sind .
Tabassum Yousaf im Karachi Press Club an einer Protestaktion teilnahm betont in diesem Zusammenhang: “Es gibt bereits das Gesetz gegen Kinderheirat, das die Heirat von Kindern unter 18 Jahren verbietet; aber wenn ein minderjähriges Mädchen, das einer religiösen Minderheit angehört, entführt und gewaltsam konvertiert und gezwungen wird, einen Mann zu heiraten, der zwei oder drei Mal so alt ist wie sie, wird dieses Gesetz nicht angewandt. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass das Gesetz nicht ordnungsgemäß umgesetzt wird, wenn es um nicht-muslimische Frauen geht. Es handelt sich um eine selektive Anwendung des Gesetzes. Das ist eine schwerwiegende Diskriminierung”.
Der Christ Shabir Shafaqat, Vorsitzender der Christian National Party, der den Protest im Karachi Press Club gegen die Ablehnung des Gesetzes anführte, erklärt gegenüber Fides: “Wir kämpfen für unsere Grundrechte und appellieren an den Premierminister, die Justiz und den Chef der pakistanischen Armee, den Schutz unserer Frauen vor Entführungen zum Zweck der Zwangskonvertierung und Zwangsverheiratung zu gewährleisten”. Er stellt dabei fest: “Christen und Hindus fühlen sich unsicher, weil die Zahl der Entführungen von Mädchen im Teenageralter, die religiösen Minderheiten in Pakistan angehören, zum Zweck der Zwangsverheiratung und Zwangskonvertierung rapide zunimmt. Der Staat muss eingreifen”.
Verschiedene Minderheitsaktivisten haben für den 13. November 2021 neue friedliche Proteste in verschiedenen Städten Pakistans angekündigt.
Am 13. Oktober 2021 lehnte die parlamentarische Kommission für Zwangsbekehrungen einen vom Ministerium für Menschenrechte einen Gesetzentwurf zum Schutz vor Zwangsverheiratung und –bekehrung von Frauen und Mädchen aus religiösen Minderheiten als “unislamisch” ab.
Der Artikel 3 des Gesetzentwurfs besagte, dass jeder Nicht-Muslim, der zu einer anderen Religion konvertieren will, eine “Konversionsbescheinigung” beim erstinstanzlichen Richter des Gebiets beantragen soll, in dem er seinen gewöhnlichen Wohnsitz hat oder seine Tätigkeit ausübt. Der Richter muss den Termin für die Anhörung innerhalb von sieben Tagen nach Eingang des Antrags festlegen, und an dem angegebenen Tag muss Personal anwesend sein, um sicherzustellen, dass die religiöse Konversion aus freien Stücken und nicht aufgrund von Zwang, Täuschung oder betrügerischen Angaben erfolgt. Zudem soll der Richter auf Antrag des nicht-muslimischen Bürgers Treffen mit Gelehrten oder religiösen Führern der Religion, zu der die Person konvertieren möchte, organisieren können und er soll eine Frist von 90 Tagen gewähren, um eine vergleichende Aufklärung über die entsprechenden Religionen durchzuführen. Schließlich wird davon ausgegangen, dass der nicht-muslimische Bürger nur aufgrund der vom Richter ausgestellten “Konversionsbescheinigung” offiziell seinen Glauben wechseln soll. In Artikel 4 des Gesetzentwurfs zum Verbot der Zwangskonvertierung heißt es dazu: “Wer eine Person mit krimineller Gewalt zu einer anderen Religion bekehrt, begeht das Verbrechen der Zwangskonvertierung und wird mit einer Strafe von mindestens fünf und höchstens zehn Jahren und einer Geldstrafe von mindestens 100.000 pakistanischen Rupien bestraft”. In Artikel 6 des Gesetzentwurfs heißt es, dass niemand die Religion wechseln kann, bevor er oder sie volljährig ist, und wenn ein Minderjähriger behauptet, die Religion gewechselt zu haben, bevor er oder sie die Volljährigkeit erreicht hat, wird diese Erklärung nicht als gültig angesehen.
bookmark_borderASIEN/LIBANON – Katholische Patriarchen und Bischöfe fordern Rücckehr zu den Ursprüngen des Libanon
Beirut – Der Libanon müsse zu den „Gründungswurzeln” zurückkehren, um daraus „Inspiration und Kriterien für die Bewältigung der systemischen Krise zu schöpfen, die das Land der Zedern” erfasst habe. Dies ist die “Linie”, die der maronitische Patriarche, Kardinal Béchara Boutros Raï, in seiner einführenden Rede am heutigen Montag, den 8. November, im Rahmen der Versammlung der Patriarchen und katholischen Bischöfe des Libanon aufzeigte.
An dem Treffen, das im maronitischen Patriarchat von Bkerkè stattfindet, nehmen neben Kardinal Raï drei weitere katholische Patriarchen aus der Ostkirchen teil sowie zahlreiche Bischöfe und Generalobere der verschiedenen katholischen kirchlichen Gemeinschaften im Libanon.
In seiner Eröffnungsrede fasste der maronitische Kardinal die konstituierenden Faktoren des institutionellen Rahmens zusammen, die die Einzigartigkeit des Libanon in der Zeitgeschichte kennzeichnen und schützen. In erster Linie betonte Patriarch Raï die ursprüngliche Unterscheidung zwischen politisch-staatlichen Institutionen und konfessionellen Dynamiken, die – wenn auch auf paradoxe Weise – Pluralismus und Vielfalt als Merkmale des libanesischen Zusammenlebens bisher gewährleistet haben.
Der Patriarch betonte, dass das Prinzip der Zugehörigkeit zum Land Vorrang vor konfessionellen Spaltungen habe und bekräftigt werden müsse. Der „Nationale Pakt“ von 1943, den der Patriarch in seiner Rede zitierte, besiegelte die Geschichte des modernen Libanon, indem er anerkannte, dass der “Neutralitätsstatus” eine Art Identitätskodex des Libanon seit den Anfängen darstellt. Seit diesem Pakt habe sich der Libanon zu einer Politik der Neutralität und der Blockfreiheit verpflichtet. Auch die “libanesische Formel”, die die Aufteilung hoher institutioneller und politischer Ämter zwischen Christen, Schiiten und Sunniten vorsieht, sei eine exekutive Kodifizierung des „Nationalen Pakts“ und garantiere die Teilung der libanesischen christlichen und muslimischen Gemeinschaften an der Macht. Diese Aufteilung dürfe nicht von möglichen Veränderungen in der demografischen Zusammensetzung des Landes abhängig sein.
Nur die Treue zu diesen ursrprünglichen Merkmalen der libanesischen Geschichte kann nach Ansicht des maronitischen Patriarchen die Kontinuität der libanesischen Besonderheit mit all ihren wertvollen “Anomalien” garantieren. Das Abweichen von diesen Leitlinien sei die Ursache für die Krise, die das System des Landes überrollt. „Und heute”, so der libanesische Kardinal, “gibt es immer dreistere Versuche, das letzte Jahr der Amtszeit von Michel Aoun als Staatschef und die heikle Zeit vor den Wahlen zu nutzen, um den Libanon “auszulöschen” und seine brüderlichen Beziehungen zu anderen arabischen Nationen zu sabotieren“. Dies sei ein beunruhigendes Szenario, auf das, so der Patriarch, “alle, denen der Fortbestand der libanesischen Nation am Herzen liegt, geschlossen reagieren müssen, ohne sich zu spalten“.
Im letzten Teil seiner Ansprache, konzentrierte sich Patriarch Raï auf die Krise des libanesischen Schulsystems und insbesondere auf den Zustand, unter dem die christlichen Schulen, das Rückgrat des gesamten nationalen Bildungsangebots, leiden. „Die tragische wirtschaftliche Lage”, so der libanesische Kardinal, “macht es den meisten Familien unmöglich, das Schulgeld zu bezahlen. Infolgedessen verschulden sich die katholischen Schulen, ohne von den staatlichen Institutionen unterstützt zu werden. Dieses Abdriften wird langfristige negative Folgen für die jüngeren libanesischen Generationen haben“. „Auf diese Weise”, schloss der maronitische Patriarch, “droht das Erbe der Hingabe an den Dienst an der Nation, das durch die Arbeit der katholischen Schulen repräsentiert wird und das Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben “Eine neue Hoffnung für den Libanon” als wertvolles Element der Mission der Kirche im Libanon zu bewahren aufgefordert hat, für immer unterzugehen“.