Manila – “Es gibt viele Filipinos vor allem unter den Ärmsten, die ohne Papiere in unserem Land leben. Damit sind diese Menschen ohne Identität, ohne Rechte. Es ist eine schreckliche Situation”, beklagt Bischof Pablo Virgilio David von Kalookan, der künftige Vorsitzender der philippinischen Bischofskonferenz, gegenüber Fides.
“Als ich Bischof von Kalookan wurde“, so der Bischof weiter, „wurde ich auf die vielen Menschen ohne Dokumente in unserem Land aufmerksam. Eine Gruppe koreanischer Ordensfrauen, die in unserer Diözese arbeiten, machte mich auf dieses Phänomen aufmerksam. Die Schwestern betreiben einen Kindergarten für arme Kinder in einer der Pfarreien in Navotas, einer Küstenstadt im Einzugsgebiet von Manila. Sie waren schockiert, als sie feststellten, dass etwa 20 % der Kinder nach dem Kindergarten nicht in den öffentlichen Grundschulen eingeschrieben werden konnten, weil sie keine Dokumente hatten. Sie hatten weder eine Geburtsurkunde noch einen Ausweis vorzuweisen”.
“Viele Kinder in den Slums werden nicht in Krankenhäusern oder Kliniken geboren“, so der Bischof. „Einige von ihnen werden zu Hause mit Hilfe einer Hebamme geboren. Die Hebamme ist gesetzlich verpflichtet, die Kinder bei zivilen Behörden anzumelden, aber wenn die Familie nicht einmal die Dienste einer Hebamme bezahlen kann, kommt es vor, dass sich niemand darum kümmert, die Kinder zu registrieren“.
„Die Folgen für die Kinder”, so Bischof David, “sind schrecklich. Die Kinder wachsen ohne eine öffentlich anerkannte Identität auf. Sie sind Nicht-Bürger in ihrem eigenen Land. Es ist, als gäbe es sie nicht. Sie können keine öffentlichen Dienstleistungen in Anspruch nehmen, weil sie keine Ausweispapiere haben und keine Rechte besitzen. Da ihre Namen nicht im Statistikamt, einer Regierungsbehörde, aufgeführt sind, werden sie nicht einmal zur Bevölkerung gezählt“, erklärt er.
Die Diözese Kalookan hilft deshalb den Einwohnern der armen Gemeinden, in denen es Kinder gibt, die nicht beim örtlichen Einwohnermeldeamt registriert sind, damit sie offizielle Dokumente für Kinder und manchmal auch für Jugendliche oder Erwachsene erhalten können. Darüber hinaus motivieren zivilgesellschaftliche Gruppen zusammen mit katholischen Freiwilligen die Menschen, sich registrieren zu lassen, damit sie gezählt werden und in den Genuss staatlicher Maßnahmen und Zuschüssekommen und eine Chance auf Bildungschancen und Beschäftigung haben sowie das Wahlrecht in Anspruch nehmen können.
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bookmark_borderAFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK – Erste Erfahrungen in der Mission: “Die Menschen bieten mir ihre Hilfe an”
Bangui – “Es ist noch etwas früh, um Einschätzungen und Eindrücke zu äußern, denn in Wirklichkeit habe ich mich, seit ich hier bin, nur wenig von unserem Haus der Gesellschaft für Afrikamissionen in Bangui entfernt”, so Pater Davide Camorani, der seit kurzem als Missionar in der Zentralafrikanischen Republik tätig ist.
Pater Davide Camorani wurde am 24. Juli zum Priester geweiht und kam am 21. September in der Zentralafrikanischen Republik an, um zusammen mit seinem Mitbruder Pater Michele Farina die erste SMA-Mission im Land zu betreuen
bookmark_borderASIEN/MYANMAR – “Die Menschen brauchen geistige Nahrung”
Loikaw – In den verschiedenen Gebieten Myanmars, die von der Pandemie und dem anhaltenden Konflikt zwischen der regulären Armee und den Widerstandskräften geprägt sind, fehlt es den Menschen, darunter auch Christen an den notwendigen Mittel zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts und sie verstecken sich oft aus Angst, ins Kreuzfeuer zu geraten. Pater Celso Ba Shwe, Apostolischer Administrator von Loikaw im Bundesstaat Kayah im Osten des Landes, beschreibt die Situation wie folgt: “Zusätzlich zur Pandemie hat die derzeitige politische Krise die Lebenssituation unseres Volkes verschlechtert. Die Menschen leben in Angst und Ungewissheit. Wir müssen jederzeit mit Bomben rechnen und hören Schüsse. Bewaffnete Männer können unerwartet in Wohnungen eindringen und Erwachsene, Jugendliche und Heranwachsende unter dem Vorwurf verhaften, sie stünden in Verbindung mit illegalen Gruppen oder Vereinigungen. Sie können Menschen auf der Straße anhalten und deren Handys überprüfen. Die Kämpfe finden vor den Toren der Stadt und in den Nachbargemeinden statt. Angesichts dieser Situation unserer christlichen Gemeinden und der wachsenden Zahl von Binnenvertriebenen haben wir seit Mai mehr als 300 Vertriebene in unserer Kathedrale untergebracht”.
Der Priester fuhr fort: “Seit der zweiten Juliwoche hat die dritte Welle der Pandemie den Staat Kayah erreicht. Viele meiner Gemeindemitglieder sind infiziert und einige sind an bereits Covid 19 gestorben. In den vergangenen Wochen wurden mehr als 50 Evakuierte, die bei uns wohnen, positiv getestet, und wir mussten eine Quarantäne verhängen und unsere Kirche für andere Gemeindemitglieder vollständig schließen“. „ Doch angesichts dieser Situationen sind die Menschen nicht nur hungrig und durstig nach Nahrung, sondern auch nach geistiger Nahrung“, betont er. „Wir versuchen mit allen Mitteln, die Menschen zu erreichen, um ihnen Trost und Hoffnung zu geben. Also starteten wir eine eucharistische Prozession durch die verschiedenen Stadtteile und verteilten Gebetszettel und Gedanken zum Evangelium. Oft feiern wir auch die Messe und teilen die heilige Kommunion aus: Das bedeutet den Menschen sehr viel, es tröstet sie sehr. Viele andere verfolgen die Messe per Live-Streaming aus der Kathedrale”. Die Gläubigen begrüßten die Anwesenheit des Priesters mit Freude, schätzten seinen Mut und seine Nähe und dankten ihm, denn “wie ein guter Hirte kommt er, um uns geistlichen Trost zu spenden und riskiert dabei sein Leben”, sagten sie.
Zu den Werken der Barmherzigkeit der Ortskirche in Loikaw gehört die “Compassion Clinic”, eine von der örtlichen katholischen Gemeinde betriebene Einrichtung, die Patienten unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Religion oder ihrem sozialen Status aufnimmt und behandelt. Ordensleute, Nonnen, Krankenschwestern und freiwillige Laien arbeiten dort und bieten ihre Dienste an, um die Schmerzen der Patienten zu lindern, und das in einer Zeit, in der die Nation große Qualen erleidet.
bookmark_borderAMERIKA/KOLUMBIEN – Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung “legen Menschen in Ketten”
Bogota – Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung sind zwei eng miteinander verbundene Phänomene, die in vielen Teilen der Welt auftreten und Menschen aller Altersgruppen betreffen. Besonders betroffen sind aber vor allem Minderjährige, die in Situationen der Verwundbarkeit, extremer Armut oder Ausgrenzung gezwungen sind, auf solche Einnahmequellen zurückzugreifen. Eine Zunahme dieser „Geißel der Menschheit“ beklagt Prälat Héctor Fabio Henao Gaviria, Direktor des Nationalen Sekretariats für Sozialpastoral in Kolumbien, in einer Videobotschaft anlässlich des Internationalen Tages gegen sexuelle Ausbeutung und des Frauen- und Kinderhandels, am heutigen 23. September.
“Diese besonders verletzlichen Menschen werden leicht von Leuten gefangen genommen, die sie mit dunklen Absichten auf diesen Weg locken und sie wie Tausch-, Geschäfts- und Handelsobjekte behandeln”, so der Prälat. Die Bischofskonferenz von Kolumbien habe wiederholt ihre Stimme erhoben, um auf diese illegalen Aktivitäten aufmerksam zu machen, “die ein echtes Verbrechen sind, das die Menschheit betrifft und das soziale Leben, das Lebensprojekt von Kindern und sogar von Erwachsenen zerstört, die Opfer dieser Ketten sind, die so viel Zerstörung in der Welt verursachen”, sagte der Bischof.
Das kirchliche Netzwerk „Red Clamor“, in dem sich die Kolumbianische Bischofskonferenz, Ordensgemeinschaften, Laienbewegungen und verschiedene kirchliche Organisationen zusammenschließen, setzt den Schwerpunkt weiterhin auf der Begleitung der Opfer und der Suche nach Lösungen zur Bekämpfung dieser Geißel. Daran erinnert auch Bischof Henao Gaviria, der die Sensibilisierung und Prävention im Zusammenhang mit diesen Verbrechens durch eine stärkere Verbreitung von Informationen auf allen Ebenen fördern will, denn nur so “können wir dazu beitragen, ein sicheres Umfeld zu schaffen, damit die Menschen nicht Opfer dieser kriminellen Aktivität werden, die heute der Welt und unseren jungen Menschen so viel Schaden zufügt”.
bookmark_borderAFRIKA/SÜDSUDAN – Bischof Wau ermutigt Menschen zur Impfung gegen Covid-19
Wau – “Der Impfstoff gegen Corona ist nicht schädlich. Bis heute habe ich persönlich keine negativen Auswirkungen festgestellt”, betont Bischof Mathew Remijo Adam Gbitiku von Wau, der die Menschen im Südsudan, dazu ermutigt, sich impfen zu lassen.
Auch der Gesundheitsbeauftragte der Diözese, Jurel Payii Mamur, bestätigte, dass der von der Regierung und der Weltgesundheitsorganisation zugelassene Impfstoff sicher sei und dass Bischof Gbitiku seine erste Dosis am 7. September ohne Nebenwirkungen erhalten habe. „Am 7. September 2021 haben wir uns mit dem Team des Krankenhauses von Wau auf den Weg gemacht, um den Bischof und die Priester der Diözese Wau zu impfen”, heißt es in der Mitteilung der Diözese. „Wir haben mit dem Bischof begonnen und fahren mit allen Priestern und Mitarbeitern in der Diözese fort, um die Gesundheit aller zu gewährleisten und zu schützen“.
Bischof Gbitiku forderte alle Bischöfe des Südsudan auf, ihre Priester zur Impfung zu ermutigen, da dies die einzige Waffe zur Eindämmung von Covid19 sei. “Die erste Lieferung von AstraZeneca, die vor einigen Monaten eintraf, konnten wir nicht erhalten, da wir aufgrund der pastoralen Aktivitäten in den Diözesen nicht bereit waren. Wir danken Gott, dass wir diese zweite Chance haben”, bekräftigte der Prälat.
Das Impfprogramm wurde vom Gesundheitsamt des Diözesansekretariats mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums in Wau organisiert.
Laut offiziellen Angaben gibt es 11.831 Infizierte im Land, während in den Wochen vom 8. bis 21. September 297 neue Fälle registriert wurden.
bookmark_borderAMERIKA/KUBA – Bischöfe und Ordensleute appellieren an die Regierung: “Die Menschen auf den Straßen sind keine Kriminellen”
Havanna – “Als Bischöfe bereitet uns derzeit besondere Sorge, dass die Antwort auf die Forderungen der Menschen die Unbeweglichkeit der Regierung ist, die dazu beiträgt, den Problemen Kontinuität zu verleihen, ohne zu einer Lösung zu kommen. Wir sehen nicht nur, dass sich die Situation verschlechtert, sondern auch, dass wir uns auf eine Starrheit und Verhärtung der Positionen zubewegen, die negative Reaktionen hervorrufen könnten, mit unvorhersehbaren Folgen, die uns allen schaden würden”, so die kubanischen Bischöfe, in einem Kommentar zu den Protesten der Bürger, die am vergangenen Sonntag, 11. Juli, zu Demonstrationen gegen die tragische soziale und wirtschaftliche Lage des Landes und die Untätigkeit der Behörden zusammengekommen waren.
“Eine positive Lösung wird nicht durch Zwang oder Konfrontation erreicht. Nur durch gegenseitiges Zuhören werden gemeinsame Vereinbarungen getroffen und konkrete und greifbare Schritte unternommen, die dazu beitragen, mit Hilfe aller Kubaner ohne Ausschlüsse zusammenzuarbeiten, um die Heimat ‘mit allen und zum Wohle aller’ aufzubauen. Dies ist das Land, das wir wollen”.
Die Straßendemonstrationen, bei denen es am Sonntag, 11. und Montag, 12. Juli in den wichtigsten Städten des Landes zu Zusammenstößen mit der Polizei und zahlreichen Festnahmen kam, wurden ausgelöst von der Verzweiflung der Menschen, die Ernährungssicherheit forderten, die aufgrund steigender Preise, der Verschärfung der Pandemie und des Mangels an Demokratie gefährdet ist. Wie wichtigsten Nachrichtenagenturen berichten, ist die kubanische Regierung unter Miguel Diaz Canel der Ansicht, dass es sich bei den Demonstrationen um ein amerikanisches Manöver handelt, um die Insel zu “destabilisieren”.
Die Bischöfe würdigt Maßnahmen die von den Behörden bereits ergriffen wurden, um diese Schwierigkeiten zu lindern, betont jedoch: “Die Menschen haben das Recht, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Hoffnungen zu äußern und öffentlich zum Ausdruck zu bringen, wie hart sie von einigen Maßnahmen betroffen sind”.
Abschließend mahnen die Bischöfe “Gewalt erzeugt Gewalt, die heutige Aggression öffnet Wunden und nährt zukünftige Ressentiments, die andauern werden“ und laden alle ein, „die Krisensituation nicht zu begünstigen, sondern mit Gelassenheit und gutem Willen, Zuhören, Verständnis und eine Haltung der Toleranz zu üben, die den anderen berücksichtigt und respektiert, gemeinsam gerechte und angemessene Lösungen zu suchen“ .
Auch die Kubanische Religionskonferenz äußerte sich zur kubanischen Situation: „Als Ordensleute leben wir diese Ereignisse aus der Perspektive des Glaubens und erkennen auch die Stimme Gottes in diesen Forderungen des Volkes auf den Straßen. Dies sind keine Kriminellen, sondern gewöhnliche Bewohner unserer Städte, die einen Weg gefunden haben, ihre Unzufriedenheit auszudrücken”. In diesem Zusammenhang schlagen sie „fünf Punkte vor, die uns wesentlich erscheinen, um die gegenwärtige schwierige Situation zu überwinden und Brüderlichkeit unter allen aufzubauen“, darunter den Schutz des Rechts auf friedliche Meinungsäußerung, die unverzügliche Freilassung all derer, die zu Unrecht inhaftiert wurden; das Recht auf Information und Kommunikation und das gegenseitige Zuhören auf der Suche nach Lösungen.
Bis gestern wurde im Rahmen der Proteste über die willkürliche Festnahme von mindestens 115 Menschen berichtet, darunter auch unabhängige Journalisten, die über die Ereignisse in Kuba berichteten. Die ersten Bilder, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurden, zeigten Tausende von Demonstranten, die “Freiheit”, während die Regierung die so genannten “Provokationen” mit dem Einsatz von Sondereinheiten bekämpfte.
bookmark_borderAFRIKA/KAMERUN – Kapuziner in der Krisenregion: “Wir bleiben in der Nähe der Menschen”
Yaoundé – „Die große Krise, in die Kamerun derzeit verwickelt ist, im Zusammenhang mit den Spannungen in den englischsprachigen Regionen des Landes, hat starke Auswirkungen auf verschiedene Sektoren vom Schul- bis zum Gesundheitssektor. Weder die Gefahren der Coronapandemie noch die Aufnahme von Verhandlungen haben den Bürgerkrieg gestoppt: Die Auseinandersetzungen zwischen den separatistischen Rebellen und der regulären Armee gehen weiter und zwar mit besorgniserregenden Folgen, insbesondere unter Zivilisten. Die Arbeit der Mönche ist schwierig, aber sie wollen in Nähe der Bevölkerung bleiben“, so der Kapuziner-Missionar, Pater Marino Pacchioni, im Gespräch mit Fides in einer Art Bestandsaufnahme der schmerzlichen Situation, in der nunmehr seit 2016 die englischsprachigen Regionen des Landes leben, die von Konflikten, Gewalt und Armut geprägt ist.
“Die gegenwärtige Situation“, so Bruder Marino, „macht die Arbeit der Brüder in Kamerun kompliziert, weil es sich um eine Krise handelt, die die sozialen, wirtschaftlichen, apostolischen und täglichen Aspekte betrifft.” Die Kapuziner sind hauptsächlich in den zwei Regionen des Landes präsent, in denen aufgrund des ständigen Kampfes zwischen Militär und bewaffneten Kämpfern viel Schaden angerichtet wurde. „In diesem Teil des Landes“, so der Missionar, „leben die Menschen von der Landwirtschaft, indem sie kleine Grundstücke bewirtschaften. Jetzt haben sie nichts mehr. Durch die Brände infolge des Konflikts ging ein Großteil der Ernte verloren. Viele Vertriebene haben in einigen unserer Ordensgemeinschaften und Pfarreien, wie der Pfarrei des Heiligsten Herzens in Shisong, Zuflucht gefunden. Hunderten von Menschen wurde von den Ordensleuten an Leib und Seele geholfen, mit Nahrung und brüderlicher Unterstützung, um die Traumata der erlittenen Gewalt zu überwinden.
Auch im Bereich der Bildung versuchen die Kapuziner aktiv zu bleiben, obschon das St. Anthony College in Mbohtong mit fast 400 Schülern und Schülerinnen vor vier Jahren geschlossen werden musste. „Aus Sicherheitsgründen“, so Pater Marino, „wurde es als angemessen erachtet, sie alle in sicherere Regionen des Landes zu verlegen. Die Tragödie ist, dass diese Jungen und Mädchen neben dem Krieg auch in Zukunft unter den Ausbildungslücken leiden werden, die durch die Unmöglichkeit des Besuchs des regelmäßigen Unterrichts entstehen“. Auch für die Jüngeren sei die Situation deshalb schwierig. „Momentan ist keine Rede von einer Wiedereröffnung von Schulen, das wäre zu komplex. Derzeit sind wir mit dem Bau eines Foyers beschäftigt, um die Kinder willkommen zu heißen und ihnen eine pädagogische Kontinuität zu geben”.
Die Krise hat ihre Wurzeln in der Unabhängigkeitserklärung Kameruns . Seitdem nahmen die Spannungen zwischen der anglophonen Minderheit und der französischsprachigen Mehrheit stetig zu, bis sie 2017 mit der Unabhängigkeitserklärung der Separatisten und der Gründung der Republik Ambazonia gipfelten. Von diesem Moment an führte die Konfrontation, die sich bis dahin auf die politische Debatte beschränkte, zu schweren bewaffneten Zusammenstößen zwischen Separatisten und der regulären Armee. In den letzten Jahren hat sich der Kontext verschärft. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat der Konflikt mehr als 3.500 Menschenleben gefordert und über eine halbe Million Einwohner zur Flucht in die französischsprachigen Regionen Kameruns oder das benachbarte Nigeria gezwungen.
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bookmark_borderASIEN/SINGAPUR – Interreligiöser Dialog: Junge Menschen tauschen sich über die Inhalte von “Fratelli tutti” aus
Singapur – Die Förderung des interreligiösen Dialogs unter jungen Menschen gehört zu den Prioritäten der katholischen Kirche in Singapur, die im Jahr 2021 das 200jährige Jubiläum der Ankunft des christlichen Glaubens feiert. Die Abteilung für den interreligiösen Dialog der Erzdiözese Singapur hat deshalb in den letzten Tagen ein spezielles interreligiöses Online-Forum für junge Menschen organisiert, an dem 160 junge Erwachsene verschiedener Religionen aus ganz Singapur teilnahmen.
Die in Zusammenarbeit mit dem Wee Kim Wee Centre der Singapore Management University und der S. Rajaratnam School of International Studies auf den Weg gebrachte Initiative wurde vom Ministerium für Kultur, Gemeinschaft und Jugend unterstützt.
Unter den Teilnehmern waren Mitglieder der hinduistischen, jüdische, buddhistischen, taoistischen, christlichen und muslimischen Gemeinde sowie Sikh- und Bahai. Im Rahmen der vierstündigen Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmer über die Enzyklika von Papst Franziskus „Fratelli tutti“ über Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft zu vertiefen.
Die Inhalte und die katholische, die säkulare und die islamische Perspektive des Dokuments erläuterten mit ihren Beiträge der Generalvikar für interreligiöse Beziehungen, Pater John-Paul Tan OFM, Pater Derrick Yap OFM, Professor Justin Tse und schließlich Prof. Dr. Mohamed Bin Ali.
Pater Yap sprach über den spirituellen Hintergrund der Enzyklika und den Ruf zur Geschwisterlichkeit in einer modernen individualistischen Welt, Professor Mohamed hob die gemeinsamen Themen des Islam wie Menschlichkeit, Menschenwürde, Brüderlichkeit und soziale Freundschaft hervor, während Professor Justin Tse den Teilnehmern eine säkulare Perspektive veranschaulichte und stellte fest, dass Religionen die Geschichte der Zivilisationen stets beeinflusst haben.
Einig waren sich die Teilnehmer, dass der Dialog kein Selbstzweck sein darf. Stattdessen sei er „ein Mittel, um eine besseres Zukunft zu gestalten und gemeinsames Handeln zu fördern“. Der interreligiöse Dialog müsse konkreten Aktionen entwickeln, die sich auch im Alltag manifestieren. Die Teilnehmer erörterten dabei vor allem, wie junge Menschen den interreligiösen Dialog mitgestalten könnten und waren sich einig: „Wir müssen mit kleinen Aktionen und Botschaften der gegenseitigen Liebe beginnen“
Singapur hat 5,7 Millionen Einwohner, etwa 383.000 sind Katholiken .
bookmark_borderAMERIKA/BRASILIEN – Eine halbe Million Menschen sterben an Corona: Aufruf zu Einheit zum Schutz von Leben und Demokratie
Brasilia – „Der Tod so vieler Menschen erfordert von uns Glaubenden einerseits respektvolles Schweigen und das Gebet, doch wir weisen andererseits auch auf die Notwendigkeit der Einheit zum Schutz des Lebens und der Demokratie in Brasilien hin. Bessere Tage werden kommen und die verlorene Leben werden nicht vergessen“, heißt es in einer Erklärung des so genannten “Pakts für das Leben und für Brasilien” dem die Bischofskonferenz , die Anwaltskammer, Kommission zur Verteidigung der Menschenrechte „Dom Paulo Evaristo Arns“, die Brasilianische Akademie der Wissenschaften, der Brasilianischer Presseverband, die Brasilianische Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaft angehören , anlässlich des gemeinsamen Gedenkens an die 500.000 Opfer der Covid 19-Pandemi in Brasilien .
Die Unterzeichner drücken in der Erklärung ihre Solidarität mit den Tausenden von Familien aus, die vom Verlust ihrer Angehörigen betroffen sind und sind empört über Demonstrationen gegen den von den Gesundheitsbehörden empfohlenen Maßnahmen zum Schutz des menschlichen Lebens. Dabei üben sie auch Kritik am öffentlichen Auftreten des Präsidenten der Republik „bei Veranstaltungen zur Verfolgung ideologischer und politischer Ziele“. „Eine solche Haltung ist ein Angriff auf das Leben und die demokratischen Werte“, heißt es in der Stellungnahme.
„Die Bevölkerung leidet unter dem Mangel an Impfstoffen, deren Beschaffung von offiziellen Stellen systematisch vernachlässigt wurde, sowie unter dem Mangel an Arbeitsplätzen und Perspektiven. Die Einkommenskonzentration bei einigen wenigen, eine der größten der Welt, setzt sich fort, während der Hunger in Millionen Haushalten Einzug hält“, so die Unterzeichner zum Umgang mit der Pandemie und deren Auswirkungen in Brasilen. Die vom Staat auf den Weg gebrachten Beihilfen seien nicht ausreichend.
Einige Bereiche der Gesellschaft und ein Teil der Regierung förderten nicht das friedliche soziale Zusammenleben, wie es in ihrer Aufgabe wäre, um eine gerechtere und brüderlichere Gesellschaft aufzubauen, betonen die Unterzeichner des Dokuments. Das Fehlen einer öffentlichen Politik in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kultur, Umwelt, Wohnen, Beschäftigung, Einkommensschaffung, Unterstützung von Wissenschaft und Innovation „führt zu einer Gesellschaft, die sich verwirrt, verlassen und krank fühlt“.