Nairobi – “Wir wünschen uns eine veränderte Welt, in der die Menschheit in all ihrer Vielfalt eine gemeinsame Ehrfurcht vor dem Leben auf dem Planeten Erde entwickelt. Gemeinsam bauen wir so widerstandsfähige und fürsorgliche Gemeinschaften und Volkswirtschaften auf, die den Bedürfnissen aller gerecht werden und die Schöpfung bewahren”, so die afrikanischen Religionsvertreter in einer gemeinsamen Petition zum Klimawandel mit Blick auf den laufenden Cop26 in Glasgow. “Die Ära der Eroberung, des Abbaus und der Ausbeutung ist einer Ära des Zusammenhalts und der Gemeinschaft gewichen”, fügen sie hinzu.
Die afrikanischen Religionsführer darauf, dass “ein veraltetes Wirtschaftssystem, das auf fossilen Brennstoffen und der Zerstörung von Wäldern, Gewässern, Ozeanen und Böden basiert, die für die Menschheit von grundlegender Bedeutung sind, nicht aufrechterhalten werden darf”. Sie betonten deshalb auch, dass erneuerbare Energien gefördert werden müssen und der allgemeine Zugang zu sauberem Wasser und sauberer Luft, erschwingliche Preise für saubere Energie und Lebensmittel, die mit Respekt für die Erde angebaut werden, sowie die Schaffung sicherer Arbeitsplätze gewährleistet werden sollen.
Die Religionsvertreter warnen auch vor rohstoffverarbeitdenen Industrien, die “die tropischen Wälder, ihre unvergleichliche Artenvielfalt und ihre indigenen Wächter unmoralisch zerstören”. Sie rufen die Regierungen dazu auf, Gesetze zu erlassen und durchzusetzen, die die Menschen und den Planeten gleichermaßen schützen, im Einklang mit der jedem Menschen innewohnenden Würde und der biologischen Vielfalt der Welt. “Die reicheren Länder müssen sich verpflichten, ihre Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 auf Null zu senken und den Finanz- und Technologietransfer in die ärmeren Länder zu beschleunigen, um einen gerechten globalen Übergang zu Null vor 2050 zu garantieren.”
In ihrer Botschaft versprechen die Religionsvertreter, “Modelle für ökologische Führung sein zu wollen, indem sie religiöse Bildung, Strukturen und öffentliches Auftreten von Religionsvertretern, Gläubigen und Anhängern fördern, um lokale Kreise der Fürsorge und Resilienz in Gemeinschaften zu ermutigen, sich an der Transformation beteiligen”.
“Jeder Mensch trägt einen göttlichen Funken, einzigartige Gaben und eine moralische Verantwortung, sein Leben zum Segen für die Erde und alle Menschen zu machen”, schließen sie und appellieren damit an jeden Einzelnen.
Die Petition schließt sich dem Aufruf von Papst Franziskus zu dringendem Handeln und trägt die Unterschriften und Forderungen von mehr als 120.000 Katholiken und über als 425 Partnerorganisationen stellvertretend für Hunderttausende von Katholiken auf sechs Kontinenten. Zu den weiteren Unterzeichnern gehören Bischof Joseph Obanyi von Kakamega in Kenia und der Generalsekretär des Rates der Kirchen in Sambia, zu dem auch die Konferenz der katholischen Bischöfe Sambias gehört, Pfarrer Emmanuel Chikoya, sowie Mitglieder des Interreligiösen Rates von Uganda .
einer
ASIEN/INDONESIEN – Über 120 Ordensleute starben 2021 an den Folgen einer Covid-19-Infektion
Jakarta – Mehr als 120 katholische Ordensleute starben von Januar bis September 2021 in Indonesien an Covid-19. Sie infizierten sich bei der Arbeit in der Seelsorge, während sie geistlichen Beistand leisteten oder Kranken und Leidende pflegten.
“Die indonesische katholische Kirche zahlt einen hohen Preis für ihre Bemühungen, Heilung und Hoffnung zu bringen. Wir sind sehr besorgt um alle Ordensleute in unserem Land, die sich voll und ganz und ohne Angst einsetzen. Der Herr schenkt uns viele Berufungen zum gottgeweihten Leben, aber es dauert lange Jahre, um neue Ordensleute und geweihte Personen auszubilden”, so Pfarrer Joseph Kristanto Suratman von der Kommission für katholische Seminare der indonesischen Bischofskonferenz. Nach Angaben des katholischen Portals „Sesawi.net“ könnte „die Zahl der Opfer könnte noch weiter ansteigen”.
Pfarrer Kristanto erinnert an das große Engagement und die lange Dauer der Ausbildung, um den Weg des Wachstums der Seminaristen und Ordensleute zu begleiten: “Für einen Jungen, der in das Kleine Seminar eintritt dauert es mindestens 11-14 Jahre, um seine Studien bis zur Priesterweihe abzuschließen“.
Für die Ordensleute, so Schwester Gabriella, Lehrerin am Seminar Augustiner-Novizen in Pontianak in der indonesischen Provinz West-Kalimantan, sind “mindestens drei Jahre Erstausbildung erforderlich, darunter ein Jahr Postulat und zwei Jahre Noviziat”. Doch Ausbildung “ist nicht nur eine Frage der Zeit und des Geldes, sondern auch eine Frage der Gefühle und des Kontakts mit der eigenen inneren Welt”, erklärt die Schwester.
Angesichts der hohen Zahl von Todesfällen unter Ordensleuten und Personen des geweihten Lebens während der Pandemie bringt Schwester Gabriella ihre tiefe Besorgnis zum Ausdruck: “Wir hoffen und beten, dass diese Covid-19-Pandemie so bald wie möglich endet, damit wir wieder ein normales Leben führen können. Wir sind in Gottes Hand, aber unsere Mission geht weiter, trotz der Schwierigkeiten, die wir derzeit haben”.
AFRIKA/SUDAN – Bischöfe: “Wir kehren zu einer militärischen Ära zurück”
El Obeid – “Wir kehren im Sudan zur militärischen Ära zurück, zum Krieg statt zum Frieden”, beklagt Bischof Yunan Tombe Trille von El Obeid, Vorsitzender der Bischofskonferenz des Sudan und des Südsudan, gegenüber Fides am Tag nach dem Putsch, der die Uhr des Landes um zweieinhalb Jahre zurückgedreht hat, als der Diktator Omar al-Bashir nach mehr als drei Jahrzehnten immer noch an der Macht war. “Ich glaube, dass die Muslimbrüder hinter der Aktion der Streitkräfte stehen; bereits Tage vor dem Staatsstreich konnte man sie im Palast der Republik sehen. Ihre Aufforderung an den regierenden Politiker war eindeutig: Tretet zur Seite und überlasst die Geschäfte dem Militär. In der Zwischenzeit wurde der Ausnahmezustand verhängt, und der Oberste Rat, die Regierung und die institutionellen Ämter wurden aufgelöst”.
Der Sudan befindet sich vier Tage nach dem Staatsstreich weiterhin in einem Schwebezustand. Der Chef der Armee, Abdel Fattah al Burhan, erklärte: “Die Übergangsregierung hat ausgedient, es beginnt die Revolution“. Damit spaltete er die öffentliche Meinung: den Widerstand der Opposition auf der einen Seite und einer abwartenden Haltung auf der anderen Seite. Die Töne waren gemäßigt und, wie eine Fides-Quelle, die um Anonymität bat, sagte, “sogar überzeugend”. Der Regierungschef, der die Bevölkerung dazu aufgerufen hatte, auf die Straße zu gehen und “die Demokratie zurückzuerobern, die uns gestohlen wurde”, hat sich unterdessen tagelang in völliges Schweigen gehüllt. Manche meinen, dass er am Sprechen gehindert wird und man ihn zwingen will, den neuen Kurs zu akzeptieren.
Die Aussichten seien nicht rosig, so der Bischof. “Ich glaube, dass das Militär die gesamte Macht an sich reißen und die Welt zum Gespött machen wird, indem es Wahlen abhält , die jedoch eine weitere Farce sein werden und eine unrechtmäßige Macht legitimieren sollen, so wie es mit Regierungen in der Vergangenheit geschehen ist. Die Menschen werden höchstwahrscheinlich weiterhin auf die Straße gehen, aber in dieser Situation wird das meiner Meinung nach viel Leid verursachen“. “Die Bürgerplattform“ bestätigt auch ein anonymer Beobachter gegenüber, „kündigt für den kommenden Samstag massive Demonstrationen an. Die Spannungen und die Unsicherheit sind sehr groß“.
ASIEN/MONGOLEI – Apostolischer Präfekt: Mission in einer Dimension „größerer Tiefe“
Ulaanbaatar – Wir müssen von dem Prinzip der “Geschwindigkeit” in eine Dimension „größerer Tiefe” wechseln. Dies sei die Priorität in der nahen Zukunft für die Kirche in der Mongolei, so Bischof Giorgio Marengo, Apostolischer Präfekt von Ulaanbaatar, in seinem Redebeitrag zum kürzlich von der Päpstlichen Missionsunion veranstalteten Webinar zum Thema Mission und Evangelisierung in Zentralasien,
Wenn man die ersten dreißig Jahre der offiziellen Präsenz der katholischen Kirche in der Mongolei Revue passieren lasse, habe man das Gefühl, dass es einer günstigen Konstellation der Vorsehung zu verdanken war, die dazu führte, dass sich eines der verschlossensten Länder der Welt plötzlich für die Mission öffnete. Wie Pater Jeroom Heyndrickx, einer der ersten Missionare, die 1991 hier ankamen, sagte, “schien es aus irgendeinem Grund so, als ob alles in Eile getan werden müsste und alles schnell ging”. Nach diesem schnellen Start sei die Zahl der Einrichtungen, die von den ersten Missionaren gegründet wurden, ebenso beeindruckend. „Wenn die Schnelligkeit der Anfänge auch ihre unbestreitbaren Vorteile hatte, so ist es jetzt vielleicht an der Zeit, tiefer zu gehen und vor allem an das Leben des Glaubens zu denken, das von Inhalten genährt werden muss, die der Realität angemessen sind, und von einer Praxis, die sie widerspiegelt und weiter inspiriert”, so der Bischof.
„Tiefe”, so Bischof Marengo, “bedeutet in diesem Fall für uns einen langen Zeitraum für eine angemessene Integration, ein langsames Bemühen, die Landessprache zu erlernen und vor allem mit dem pulsierenden Herzen dieser Kultur in Einklang zu kommen, das in den einzelnen Personen verkörpert ist, denen man begegnet“. Es bedeute auch, „den Weg eines jeden Bruders und einer jeden Schwester zu begleiten, die, von der Gnade berührt, beginnen, ihre persönliche und kollektive Geschichte im Licht des Evangeliums neu zu lesen”. Nach Ansicht des Prälaten kann dieser neue “Rhythmus” eine wirksame Antwort auf die neuen Bedürfnisse der mongolischen Gesellschaft darstellen, die ebenso wie die Kirche in diesem Gebiet eine äußerst rasante Entwicklung erfahren hat: “Das rasche Wirtschaftswachstum geht mit einer entsprechend höheren Komplexität der Gesellschaft einher“, erklärt er dazu. „Wenn es schon zu Zeiten des Sozialismus zwei Mongoleien gab, die städtische in Ulaanbaatar und den Rest des Landes, der noch von den alten Rhythmen des Nomadentums geprägt war, so ist der Unterschied heute zum Teil noch deutlicher, aber auch komplexer, weil sich die Lebensstile vermischen und wir mit den Trends der globalisierten Welt konfrontiert sind”.
Vorrangig, so Bischof Marengo, sei eine Verkündigung und Seelsorge, die auf die Besonderheiten des mongolischen Volkes und seine unzähligen Nuancen eingehen: “Die heutige Mongolei ‘braucht’ die katholische Kirche wahrscheinlich nicht, um die Mängel ihres Sozialsystems auszugleichen, und rümpft sogar die Nase über unsere Initiativen. Das Engagement für die Förderung des Menschen wird immer fortbestehen, weil es zum Wesen der Mission gehört, aber es darf nicht dazu führen, dass wir die echte Spannung in der Ausbildung des christlichen Lebens und seine ethisch-liturgische Dimension aus den Augen verlieren. Die Gefahr besteht darin, angesichts der vielen Projekten die Frische des Glaubenszeugnisses zu verlieren”.
Nach Ansicht des Bischofs sollte die Verkündigung des Evangeliums in der Mongolei “im Flüsterton” stattfinden: “Dies ist ein Ausdruck des emeritierten Erzbischofs Thomas Menamparampi, SDB, von Guwahati, der es über den asiatischen Kontinent im Allgemeinen sagte. Man müsse der Seele Asiens das Evangelium zuflüstern. Dies war für ihn eine prägnante Art und Weise, die Schönheit der immerwährenden christlichen Verkündigung in der Zartheit ihrer Verkörperung in den asiatischen Ländern aufzuzeigen. Eine so verstandene Mission spiegelt ihre zutiefst relationale und spirituelle Dimension gut wider und bleibt gleichzeitig im Konkreten jeder einzelnen Kultur verankert”, schloss Bischof Marengo.
AFRIKA/TUNESIEN – Erzbischof Antoniazzi: Ernennung einer Frau in das Amt der Regierungschefin ist keine reine “Imagekampagne“
Tunis – “Reine Imagekampagne? Nun, es kommt darauf an, wie man es betrachtet…”, so Erzbischof Ilario Antoniazzi von Tunis, im Hinblick auf Kommentare und Analysen der westlichen Medien, die dazu neigen, die Entscheidung des tunesischen Präsidenten Kaïs Saïed, Najla Bouden Romdhane zur Chefin der neuen Regierung zu ernennen, die erste Frau, die in einem arabischen Land an die Spitze der Regierung berufen wurde, zu einer bloßen Imagekampagne zu degradieren. “Zunächst einmal”, im Gespräch mit Fides, “müssen wir die Tatsache berücksichtigen, dass Frauen hier in Tunesien eine Bedeutung im gesellschaftlichen Leben haben, die es in anderen arabischen Ländern nicht gibt. Denken Sie nur daran, dass die Grundlage der berühmten “Jasminrevolution” die Frauen waren. In welchem arabischen Land ist der Bürgermeister der Hauptstadt eine Frau? Doch hier in Tunis und auch in etwa vierzig anderen tunesischen Städten gibt es eine Bürgermeisterin. Und es mag eine Kleinigkeit sein, aber die 10-Dinar-Münze trägt das Bildnis einer Frau, der ersten tunesischen Ärztin“.
„Obwohl Tunesien ein kleines Land ist”, so der Erzbischof, “ist es in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter. Apropos Piloten: Ich bin viele Male mit westlichen Fluggesellschaften gereist und habe noch nie Pilotinnen in Flugzeugen gesehen. Andererseits ist es in tunesischen Flugzeugen normal, Frauen als Pilotinnen oder Kopilotinnen zu sehen. Vor diesem Hintergrund”, so Antoniazzi weiter, “ist die übermäßige Aufmerksamkeit, die die internationalen Medien dem hohen politischen Amt der tunesischen Professorin widmen, vielleicht unangebracht. Aber auch der Versuch, die politische Entscheidung des tunesischen Präsidenten auf eine rein imagebezogene Operation zu reduzieren, ist unangebracht“. “Es stimmt zwar”, räumt der Erzbischof von Tunis ein, “dass Saïed vielleicht einige ‘Vitamine’ brauchte, um den Konsens mit ihm zu erhöhen, nach dieser Zeit der politischen und institutionellen Leere, in der die Kritik, die ihn des Autoritarismus bezichtigte, zu wachsen begann. Ich halte es jedoch für zu kurz gegriffen, seine Wahl auf eine einfache Fassadenoperation zu reduzieren”, da die Ernennung von Najla Bouden Romdhane zur Chefin der Regierung “eine Herausforderung für den Präsidenten selbst darstellen könnte”.
In Tunesien regiert Präsident Saied derzeit per Notstandsgesetzgebung. Lange hatten die Tunesier und Tunesierinnen auf einen neuen Premier gewartet. Bereits am 25. Juli hatte Saied nach Massenprotesten die Regierung von Premierminister Hichem Mechichi entlassen und das Parlament aufgelöst. “Ich bin immer noch der Meinung”, fügte Erzbischof Antoniazzi hinzu, “dass der Präsident Mut bewiesen hat, indem er so viele korrupte Leute, die Ressourcen gestohlen haben, ohne etwas für Tunesien zu tun, weggeschickt hat. Nicht jeder ist mit ihm einverstanden, aber meiner Meinung nach unterstützt ihn die Mehrheit der Bevölkerung immer noch. Jede Woche finden abwechselnd Demonstrationen zur Unterstützung des Präsidenten und Demonstrationen gegen ihn statt. Aber es scheint mir klar zu sein, dass die Mehrheit ihn weiterhin unterstützt. Jetzt wird sich zeigen, ob die Ernennung einer Frau zur Regierungschefin in einem arabischen Land eine positive und innovative Erfahrung darstellt, die die Rolle der Frau nicht nur für die tunesische Gesellschaft, sondern auch für die arabischen Länder und die gesamte internationale Gemeinschaft anerkennt und bekräftigt”.
Najla Bouden Romdhane, 1958 in Kairouan geboren, ist Geologin und Erdbebenexpertin und unterrichtet als Professorin an der Nationalen Ingenieurschule in Tunis. Romdhane promovierte in Geologie an der Paris School of Mines über Erdbebeningenieurwesen. Im Jahr 2011 wurde sie zur Generaldirektorin mit Zuständigkeit für Qualitätsprüfung im Ministerium für Hochschulbildung und wissenschaftliche Forschung ernannt. Vor ihrer Ernennung zur tunesischen Regierungschefin war Najla Bouden Romdhane Programmkoordinatorin bei der Weltbank als interne Projektbeauftragte und im Ministerium für Hochschulbildung und wissenschaftliche Forschung tätig.
AFRIKA/UGANDA – Katholischer Priester wird Opfer einer Gewalttat
Kampala – Ein katholischer Priester kam am gestrigen 18. August in Uganda gewaltsam ums Leben. Pfarrer Joshephat Kasambula aus der Diözese Kiyinda-Mityana wurde gestern Abend kaltblütig ermordet. Es wird vermutet, dass es sich bei dem Täter wahrscheinlich um eine Person handelt, die möglicherweise Probleme mit Drogen hatte.
Am späten Nachmittag des 18. August hatte sich Pfarrer Joshephat auf den Weg gemacht, um die Arbeiten auf einem Grundstück zu überwachen, wo er angeblich seinen Mörder traf, der sich illegal auf dem Gelände des landwirtschaftlichen Betriebs aufhielt. Der Priester fragte den mutmaßlichen Mörder, wer ihm erlaubt habe, das Grundstück und das Haus zu betreten, woraufhin dieser ihm einem stumpfen Gegenstand in den Rücken stieß. Der katholische Geistliche war sofort tot.
Einigen Zeugen zufolge ist der mutmaßliche Mörder als drogenabhängig bekannt und soll zum Zeitpunkt des Mordes unter Drogeneinfluss gestanden haben. Zeugen berichteten, dass der katholische Priester das Bauernhaus und das Land seiner Familie seit mehreren Jahren nicht mehr besucht hatte. Der mutmaßliche Mörder hatte die fehlende Kontrolle ausgenutzt und lebte schon seit einiger Zeit dort.
Pfarrer Joshephat Kasambula, 68, war in der Diözese Kiyinda-Mityana als Gemeindepfarrer von Lwamata tätig. Die Polizei hat eine Autopsie angeordnet, während die Suche nach dem flüchtigen Mörder weitergeht.
AFRIKA/NIGERIA – Bischof von Sokoto beklagt Fehlen einer einheitlichen Identität
Abuja – “Die entscheidende Frage, die dieses Land nicht gelöst hat, ist ‚Wer sind wir als Nigerianer?‘ Deshalb ist die Situation im Land so explosiv geworden”, so Bischof Matthew Hassan Kukah von Sokoto in einem Fernsehinterview, in dem er das Fehlen einer öffentlichen Debatte über eine einheitliche Identität der nigerianischen Gesellschaft beklagt.
Es liege vor allem daran, „dass kontroverse Themen nie offen diskutiert wurden”, fügte er hinzu. “Wir hatten nie eine Situation, in der wir entschieden haben, welche Art von Gesellschaft wir wollen. Deshalb ist die Gesellschaft heute geprägt von ethnischen, religiösen und anderen Allianzen und Bündnissen”.
“Wir leben in einer chaotischen Gesellschaft“, stellt der Bischof fest, „in der die Stärksten überleben. Wir ernten heute die Früchte all der schrecklichen Dinge, die wir erlitten oder ungelöst gelassen haben”.
Er sei zudem besorgt über Menschenrechtsverletzungen, so der Bischof weiter, insbesondere im Hinblick auf die freie Meinungsäußerung: “Es ist wichtig, dass diejenigen, die uns regieren, wissen, dass die Redefreiheit ein Menschenrecht ist und dass die freie Meinungsäußerung ein gottgegebenes Recht ist, das uns niemand nehmen kann“.
“Als Christ kann man nicht anders, als unruhig zu werden, wenn man eine ungerechte Gesellschaft sieht“, betont der Bischof, „Jesus sagte: ‚Ich bin gekommen, damit ihr das Leben in Fülle habt‘ und ich bin ein Hüter dieses Versprechens, weil ich Christ und vor allem Priester bin“ .”Wir müssen ein Umfeld schaffen, in dem jeder die Freiheit hat, das zu sein, was er sein möchte”, so Bischof Kukah abschließend.
Bereits im Februar dieses Jahres warnten die nigerianischen Bischöfe, dass “Nigeria Gefahr läuft, auseinanderzufallen”, weil die Unsicherheit die verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen zur Bildung von Selbstverteidigungsgruppen zwinge und die Regierung eine Politik verfolge, die einige Gruppen gegenüber anderen bevorzugt. “„Viele haben die Möglichkeit und das Bemühen um Nigerias als geeintes Land aufgegeben. Kein Wunder, dass viele nichtstaatliche Akteure die Lücke füllen, die durch das konkrete Versagen der Regierung entstanden ist“, betonten die Bischöfe schon Anfang des Jahres.
ASIEN/MALAYSIA – Katholische Wochenzeitschrift Herald wird erstmals von einer Frau geleitet
Kuala Lumpur – Die malaysischen Bischöfe haben die erstmals eine Frau zur Direktorin der katholischen Wochenzeitung “Herald” ernannt: Es handelt sich um Patricia Pereira, die ab dem 1. Juli die Verantwortung für das Magazin übernimmt. Pereira war vier Jahre lang für die Medienarbeit in der Erzdiözese Kuala Lumpur zuständig. Sie begann von 1996 bis 2006 als Redakteurin beim Herald und verließ dann die Zeitung, um eine Erfahrung in der Medienarbeit in der Privatwirtschaft zu machen. Nun kehrt sie zurück, um die Wochenzeitung der katholischen Kirche in Malaysia als Direktorin zu leiten.
Bischof Bernard Paul von Malacca-Johore betonte bei der Amtseinführung der neuen Direktorin: „Frau Pereira bringt jahrelange Erfahrung im Bereich Medien- und Kommunikationsarbeit mit, sowohl in der Kirche als auch im privaten Sektor. Wir sind sicher, dass er die Aufgaben des Direktors zum Wohle der Kirche und der Gemeinschaft wahrnehmen wird“.
Der Jesuitenpater Lawrence Andrew, der seit der Gründung der Zeitschrift insgesamt 27 Jahre lang die Direktion des Herald leitete, erklärt gegenüber Fides: „Im Jahr 2020 wurde dieses Printmedium aufgrund der Pandemie in ein E-Paper umgewandelt, das heute in Malaysia weit verbreitet ist. Patricia Pereira bringt nun den weiblichen Beitrag ein, der die Zärtlichkeit hervorhebt, die Papst Franziskus von der Kirche verlangt”.
Seit der Gründung der Zeitschrift am 8. September 1994 in der Erzdiözese Kuala Lumpur hat Pater Andrew die Verbreitung des Herald auf die gesamte Halbinsel Malaysia und schließlich auf die malaysischen Bundesstaaten Sabah und Sarawak ausgeweitet und damit zu einem medialen Werkzeug der ganzen katholische Kirche des Landes gemacht. Mit der Veröffentlichung von aktuelle Nachrichten und der Vermittlung christlicher Werte, sind Pater Andrew und sein Redaktions-Team zu einem Bezugspunkt in den Diözesen geworden. Historisch war der Rechtsstreit, um die Zulassung der Benutzung des Begriffs “Allah” als Bezeichnung für Gott, der von indigenen katholischen Gemeinden Malaysias bereits verwendet wurde. Während der Covid-19-Pandemie war es ein besonderes Anliegen von Pater Andrew, dass der Herald dank des digitalen Formats weiterhin möglichst viele Leser erreichen konnte.
„Ich gehe meine neue Aufgabe mit Enthusiasmus und ein bisschen Angst an”, so Pereira gegenüber Fides, „Aber ich freue mich über diese großartige Gelegenheit, die mir als katholische Laiin gegeben wurde, die berufen ist, diese Verantwortung zu übernehmen”.
Die neue Direktorin erinnert daran, dass „Papst Franziskus darum gebeten hat, dass Frauen in der Leitung der Kirche präsent sein sollen, und meine Ernennung ist ein Beweis dafür, dass die malaysische Kirche immer offen dafür war, dass Frauen führende Rollen übernehmen. Es besteht das Bewusstsein und die Akzeptanz, dass Laien und insbesondere Frauen, je nach ihrer besonderen Begabung einen wertvollen Beitrag zur Kirche leisten können. Ich denke, es ist sehr wichtig, auf die Stimme der Leser zu hören, ihre Vorlieben und Bedürfnisse zu kennen und zu verstehen“.
Malaysia ist eine multikulturelle und multireligiöse Nation mit 31 Millionen Einwohnern, davon 61 % islamischen Glaubens, etwa 20 % Buddhisten, 9,2 % Christen . Zwei Drittel der 2,6 Millionen Christen leben in Ostmalaysia, in den Bundesstaaten Sabah und Sarawak , wo sie 30 % der Bevölkerung ausmachen.